Mittwoch, 6. März 2019

Notizen zum Hossa-Talk

Ich komme gerade vom Heart&Soul-Café, meinem Lieblingscafé, zurück. Dort habe ich mit Michi, dem Mann hinter dem Thresen, unter anderem über den Hossa-Talk gesprochen. (Der Hossa-Talk ist ein Podcast zu christlichen Themen.) Wenn ich es noch richtig weiss, meinte der Michi, er fände gut, was für Themen sie aufbringen würden. Allerdings sei es oft überzeichnet.
Ich habe mir von Michi extra noch buchstabieren lassen, wie dieser Podcast heisst, um daheim selbst mal reinzuhören. Zwei Folgen habe ich mir wahllos ausgesucht: Folge 115, in der es um das "Vater unser" geht und Folge 113 mit dem Titel "Queere ChristInnen und die Gemeinden".

Ich habe es nicht lange durchgehalten. Es ist wirklich überzeichnet, genau wie Michi meinte. Ansonsten fiel mir sofort auf, dass es (mal wieder) ein reiner Männerhaufen ist, der diesen Podcast macht. Jetzt sind Männer nicht per se schlecht, aber gerade beim freikirchlichen Bereich ist mir das viel zu unausgewogen. Die Männer haben das grosse Mundwerk und die grossen Posten, die Frauen machen die Arbeit (im Stillen) oder sind schmückendes Beiwerk (die Männer sind selbstredend immer verheiratet).

Da hatte ich noch nicht reingehört. Nach dem Reinhören dachte ich mir, ich mache mir mal eine spontane Negativliste, sozusagen eine Negativ-Skizze, was die beiden in ihrem Podcast so für Mängel aufweisen:

- die Sprache. Meine Güte, der eine sagte über irgendwas tatsächlich, es sei "abgewichst". Also, entweder will er pöbeln oder er will ernste Themen rüberbringen. Beides gleichzeitig geht nicht.

- Die Themen, die sie ansprechen, sind an sich gut, allerdings muss man bei freikirchlichem Hintergrund sehr aufpassen, dass es einerseits nicht dogmatisch wird, andererseits aber auch nicht zu platt. Das letztere kenne ich auch aus christlichen Romanen. Eine Peinlichkeit!

- 1000 "Ähs"

- unruhig

- zu lang

- Es kommt eine Haltung von "Ich bin toll" bzw. "Wir (zwei) sind toll" rüber.

Irgendwann werde ich mit dem Michi drüber reden. Mal sehen, was er sagt.

Nachtrag:
Hab's mit einem Freund beredet. Der sagte, das sind wahrscheinlich die "Berufsjugendlichen". Der Begriff ist treffend. (Und ich bin eindeutig nicht Zielgruppe.)

Samstag, 2. März 2019

Was mir stinken würde ...

wenn ich ein Narzisst wäre. So ein richtig pathologischer.

Ich habe nun einige davon kennengelernt im Laufe meines Lebens, manche so richtig krachend (aber so richtig krachend). Heute habe ich dazu in der Wikipedia nachgelesen (habe mich doch dazu aufgerafft), und alles wiedergefunden, was ich so im Zusammenhang mit diesen Leuten erlebt habe.

Also, ehrlich, ich halte den pathologischen Narzissmus für eine ernstzunehmende Behinderung.
Dass sie zum Beispiel nicht an ihre echten Bedürfnisse drankommen. Wie armselig!
Dass sie austicken können, dass man meint, man müsse sich besaufen bzw. kann es einfach nicht glauben, dass man das nun wirklich erlebt hat.

Klar, sie können amüsant sein. Doch wer will schon der Clown vom Dienst sein? Ich nicht. Ich finde es auch schlimm, wenn man sich - aufgrund seiner hohen Erwartungen an sich selbst - dauernd als was Besonderes darstellen muss. Für mich selbst reicht der Stand "normal", mehr brauche ich nicht. Die dauernde Selbstbestätigung, die diese Typen suchen. Herrje, das ist ja wie 'ne Sucht! Das muss sehr anstrengend und unbefriedigend sein.

Irgendwie scheinen sie auch niemanden richtig an sich ranlassen zu können. Wie schade! Ach, ich erlebe doch so gerne andere Leute, die Narzissten aber schmoren im eigenen Topf! Nee, nee, nichts für mich. Stattdessen manipulieren sie recht kräftig. Überhaupt, mit der Realität haben sie es nicht so. Ach Gott, ach Gott. Wisst Ihr, ich liebe es (und finde es mutig), wenn Menschen Dinge zugeben bzw. darstellen können, wie sie sind.

Ja, ich will einfach nur ein ganz normaler Mensch sein, umgeben von anderen ganz normalen Menschen. Das geniesse ich.

Sonntag, 24. Februar 2019

Frauenbild der 50er

Julia hat auf Spon einen Artikel aufgetrieben, ein Interview mit Maria Furtwängler. Letztere hat zusammen mit ihrer Tochter mehrere Studien in Auftrag gegeben, was Influencerinnen in social media betrifft. Und kam zu dem erschütternden Ergebnis, dass diese Trendsetterinnen - wider besseren Wissens aus ihrem eigenen Leben - das Frauenbild der 50er propagierten, in dem Frauen alles ganz natürlich und easy peasy erledigen, was auch anfällt, im Privaten verortet sind, nur von ihren "Hobbys" nähen, basteln, ... reden und stark an Mode und Kosmetik orientiert sind. Täten sie das nicht, bekämen sie von ihren Followern eins auf den Deckel.

Ich habe - schon beim Lesen der Überschrift und des Teasers - gleich an meinen Vater gedacht, der mich immer anders haben wollte als ich bin. Jetzt, dank des Artikels, wird mir klar, was er wollte. So ein Scheiss. Ich bin ja schon eine Frohnatur, aber wem geht schon alles easy peasy von den Händen? Und er war nun mal ein Mensch, mit dem es sich schwer zusammenlebte. Da beisst die Maus keinen Faden ab.
Für mich ist dieses Frauenbild also die propagierte Verantwortungslosigkeit. Damit niemand in den Spiegel gucken muss.

Jetzt habe ich doch einiges mehr verstanden.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Und dann freut man sich über jedes herzliche Lächeln.

So geht es mir zur Zeit. Ich habe mich vom Familienklimbim erholt. Und bin über meine Quasi-Stiefmutter immer noch entsetzt. So ein böse Frau! Mir kommt sie vor wie irgendeine Protagonistin aus irgendeinem (keinem bestimmten) Ingrid-Noll-Roman.

Ich glaube, mich hasst sie abgrundtief, weil mein Vater nicht gerade einfach war. (Ich wurde von ihm als sein Seelenheil propagiert, das nur deswegen nicht funktionierte, weil da die böse Ex-Frau vor war.) Statt mit ihm ordentlich zu reden, die Konsequenz zu ziehen und zu gehen oder was weiss ich. In seinen letzten Lebensjahren hätte das geheissen, ihn zum Arzt zu schicken. (Er muss elendiglich verreckt sein, weil er nicht beim Arzt war.)
Glaubt Ihr, sie hätte mir (oder meinem Bruder, ...) jemals gesagt, was los war? Nein, mir gegenüber hat sie sprichwörtlich immer gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Richtig draufgekommen bin ich auch erst, als meine Schwägerin hier auf dem Blog detoniert ist (das, muss ich sagen, ist bei diesen Verhältnissen regelrecht anständig von ihr gewesen). Und auch dann noch hat es bei mir lange gebraucht.

Es ist unglaublich. Ich hoffe, sie verschwindet früher oder später aus unserer Familie, sie ist untragbar.

Und so wie ich mich über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen freue, ist es wunderbar zu sehen, dass es noch mehr gibt als diese Bösartigkeit, diesen Hass. Dass Menschen lieben können, aufeinander zugehen können, sich gegenseitig Gutes tun. Auch wildfremde Menschen, wenn sie sich z.B. in der Strassenbahn gegenseitig helfen.

Dienstag, 19. Februar 2019

"culinary therapy"

Durch den Psychiatrie-Verlag bin ich auf den PsychCast aufmerksam geworden. Die beiden Macher - Jan Dreher und Alexander Kugelstadt - beschreiben sich so:Zwei Mediziner unterhalten sich über die Psyche. Edutainment für Ohr und Seele - zwischen Hemdsärmeligkeit und wissenschaftlicher Akkuratesse.
In der 77. Folge geht es um "Kochen mit Leib und Seele". In Minute 04:55 ungefähr fängt es an: Kochen sei praktisch, kreativ, fokussiert (man vergesse alles andere um sich herum). Es spräche den ganzen Körper an.

In den USA gäbe es - wir sind jetzt bei Minute 10:25 - die sogenannte kitchen therapy oder auch culinary therapy als anerkannte Therapieform, in der man einen Abschluss machen könne. Soweit ist es hierzulande nicht, sehr wohl wird aber auf Psychiatriestationen gekocht und die Patienten fänden das gut.

Die beiden Macher redeten bei ungefähr Minute 20:20 gar von "Kochen als salutogenetischem Vorgang".

O, o, wenn ich da an meine Kochgruppe denke von vor ein paar Jahren! Ich weiss, warum ich ausgestiegen bin. Das war reichlich Selbsterfahrung (und nein, sie hatte nichts mit Psychatrie zu tun). Letztens habe ich ein bisschen in meinem Tagebuch geblättert - ich führe nur sporadisch Tagebuch, mal viel, mal wenig, mal gar nichts - und da stand es dann zu einer Person - sie lebt nicht mehr - wie sie sich nicht an Abmachungen gehalten hat und recht eigenmächtig war. An ihr konnte man sich aufreiben, nicht nur ich.
Andere wiederum legten ihr Arzttermine so dämlich, dass sie entweder später kamen oder früher gingen. Von irgendwelchen sonstigen Kursen ganz zu schweigen.

Für mich, als organisierte, zielorientierte Person ein Graus. Stress war das, hatte mit Salutogenese nichts zu tun!

Montag, 18. Februar 2019

Der tolle Geiger ...

... ist nun bei uns, im Ensemble Intermezzo. Er wird auch nicht nach Wien fahren, lieber Steppenhund, er ist fest installiert hier in der Gegend. (Glaube ich zumindest, dass er nicht nach Wien fährt, ich habe noch nicht gefragt.)

Ja, jetzt haben wir einen tollen Konzertmeister. Und ich bin die Last der Verantwortung los. Bin ich froh drum. Auch wenn mehrere sagten, ich sei eine gute Konzertmeisterin, so bin ich doch zufrieden mit der zweiten Reihe. (Ich sitze nicht wirklich in der zweiten Reihe. Wir sitzen alle in einem Halbkreis. Nun gut, die Bläser sitzen erhöht in der zweiten Reihe.)

Der Neue fügt sich gut ein, sichtlich wohlwollend dem Orchester gegenüber, den ganzen Laien, und bringt sich gerne ein.
Einer, der bei uns immer aushilfsweise mitgespielt hat, hat ihm von unserem Ensemble - da hat es noch gar nicht bestanden, es war noch in Planung - erzählt (die beiden kennen sich anscheinend von Kindheitstagen an) und dass das toll werden würde. Daraufhin hat der Neue sich gemeldet. Er weiss auch ganz genau, dass er es mit Laien zu tun hat. Dass wir kein Superduper-Orchester sind. Und er ist gern dabei. Er hat sich noch nichtmal um die Konzertmeisterstelle beworden (ist aber schon besser, dass er da sitzt). Er wollte einfach mitspielen.

Update: Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Ich habe schon was mauscheln hören, er habe doch nicht gewusst, auf was er sich einlässt.
Noch ein Update:Er ist tatsächlich nicht mehr bei uns, es ist ihm zu leicht. Aber er wird mit uns noch eine Streicherprobe machen, wenn unser Dirigent nicht da ist. Das ist schon so ausgemacht.

Sonntag, 6. Januar 2019

Die Jagd nach dem Glück ...

und die völlige Verkrampfung dabei. Das fällt mir bei der Lektüre (und dem Durcharbeiten der Übungen) des Buches "Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei" auf und ein.

Klarerweise denke ich zuerst mal an die verschiedensten Figuren in meiner Familie (samt deppertem Anhang). Grosse Kämpfer allesamt. Aber ach, was für ein Krampf! Und dadurch: Was für eine Mühsal! Mühsal mit dem Leben, mit den anderen, mit sich selbst. Das führt(e) zu fortwährender Unzufriedenheit und noch mehr Kampf und Krampf. Ein Teufelskreis.
Vielleicht kann ist das der Oberbegriff zu meiner Familie, der Kampf ums Glück. Ganz unabhängig davon, in welchen Massnahmen, Geschehnissen, Geisteshaltungen, ... sich das manifestiert. Der Kampf ums Glück.

Dann der Blick weg von der Familie, zum Freundes- und Bekanntenkreis. Die mittlerweile durchgeknallte Freundin - ich habe sie im letzten Posting zum Umgang mit WhatsApp erwähnt. Sie ist mindestens hypomanisch. Und hat sich das selbst draufgeschafft im Kampf um das Glück, im Kampf um ein glückliches Leben. (Ich hoffe, sie landet bald in der Klinik, denn so kann es nicht weitergehen.)

Dann der Blick auf die Gesellschaft allgemein. Das Kämpfen ist so positiv besetzt. Der Kampf gegen den Krebs, ... Das hatte ich schon mal irgendwann geschrieben, dass mir das aufgefallen ist, dass die Patienten so gegen den Krebs kämpfen. Und das als normal, gut, heroisch angesehen wird. Dabei klaut der Kampf so viel Energie, die der Körper besser für die Genesung verwenden könnte.

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Herzensdinge

Hier stand mal was zu Liebe und Verliebtheit. Jetzt hat es sich doch überlebt.

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Und hier noch meine Buchliste, was man mir so bei Amazon und Co kaufen kann.

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