Literatur

Freitag, 27. Mai 2011

bei Französisch: Schweigen

Zur Zeit laufen die Heidelberger Literaturtage. Alle zwei Jahre gibt es den Maghreb als Schwerpunkt, nicht für die ganze Festivaldauer geltend, aber für einen Tag. So gab es heute eine Lesung aus Das Sexleben eines Islamisten in Paris (sehr empfehlenswert!), dann folgte eine Diskussion zur aktuellen Lage im Maghreb und um 22.30 Uhr wird es noch eine Filmvorführung geben ("Schätze der Welt - Erbe der Menschheit").

Für die Lesung hatte ich eine Karte. Und was soll ich sagen: Mein Französisch ist so furchtbar eingerostet! Eine normale Unterhaltung verstehe ich, aber die Lesung eines Buches oder Diskussionen oder längere Ausführungen, da geht gar nichts. Es war ein guter Übersetzer dabei, so war das nicht, und das Buch wurde sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch vorgelesen, aber bei meinen verrosteten Sprachkenntnissen war das Vergnügen nicht so. Einmal hatte sich der Moderator erdreistet, nicht die auf französisch gelesene Passage auf Deutsch zu wiederholen, sondern auf Deutsch fortzusetzen! Enttäuschung, denn das, was ich auf Französisch mitbekommen hatte, das schien sehr unterhaltsam zu sein.
Und Französisch reden kann ich gar nicht mehr. Ich kann wohl einem Freund zum Abschied "Bisous" sagen, ich kann auch sagen, dass ich ein bisschen Französisch spreche ("Je parle un peu le Francais."). Aber weiter scheint es nicht mehr zu reichen.
Ich komme mir dann vor wie behindert.

Ob ich nochmal auf eine französische Lesung gehen werde? Ich weiss es nicht. Erst war ich so enttäuscht, dass ich mir vorgenommen habe, nur noch auf deutsche Lesungen zu gehen. Aber wer weiss, vielleicht macht es mir doch wieder Freude, wenn ich mich auf das mangelnde Französisch eingestellt habe (es ist halt schon sehr mangelnd).

Hier ein Blick ins Spiegelzelt, in dem die Literaturtage traditionsgemäss stattfinden. Rundum an den Seiten sind in den Nischen verschiedene Buchhandlungen, Verlage und Vereine versammelt.
Spiegelzelt

Dienstag, 24. Mai 2011

"Manchmal hilft nur Schweigen"

Manchmal hilft nur Schweigen - Meine Arbeit als Polizeipastor, von Andreas Schorlemmer (Bruder des berühmten Friedrich Schorlemmer), erschienen bei Ullstein.

Zitate daraus:
S. 112:Ich habe schon viele dieser letzten Schreiben in den Händen gehalten, diese Gemälde von jemandem, der sich selbst in die Mitte stellt und die Welt neu um sich herum strukturiert. Oft geht es hinter all den Worten um Macht, um den Versuch, aus der Ohnmacht der eigenen Handlungsunfähigkeit Allmacht werden zu lassen - und um Lieblosigkeit und den Mangel an Empathie.
S. 112Ich weiss nicht, ob meine Ansicht falsch ist, aber manchmal denke ich, manche Männer haben sich seit der Steinzeit nicht entscheidend weiterentwickelt. Damals gehörte alles, was in ihrer Höhle war, ihnen. So betrachten wiele ihre Frauen auch heute noch als Besitz. Während Frauen Beziehungen führen, haben Männer eine Frau, sie betrachten sie als Eigentum.
S. 146Man muss sich wirklich immer wieder vor Augen halten: Jeder hat sein Leben, auch wenn es mit anderen eng verbunden ist.
S. 159Ich will helfen, doch diese Hilfe nicht zur Missionierung nutzen.
S. 195Worte zu benutzen, die Dinge konkret beim Namen zu nennen und immer dich an den Menschen zu bleiben - das habe ich mir deshalb zur Maxime gemacht.
S. 206Nur wer im Einklang mit sich ist, kann auch für andere da sein.

Montag, 23. Mai 2011

Grusel, grusel

Der Ulf hat einen guten Sinn fürs Makabre: Das Mahl

Na, dann schlaft mal gut! Ihr werdet Euch nie wieder auf einsame Hütten trauen!

Mittwoch, 18. Mai 2011

Rosenduft auf Briefmarken

Habe soeben ein Briefmarkenset für eine Freundin erstanden. Vor dem Eintüten habe ich dann endlich die Schrift da drauf beachtet. Das sind Briefmarken mit Rosenmotiv. Und Rosenduft, wenn man drüberreibt.
Sagenhaft! Was sich die Post alles einfallen lässt!

Montag, 16. Mai 2011

Schreiben ist eine Alternative

Schreiben ist eine Alternative. Für mich.

Am Wochenende habe ich mir ein Kreativ-Wochenende gegönnt, einen Krimi-Schreib-Workshop von der vhs. Es hat gut getan. Blickwinkel, Perspektiven, Erlebtes zu Verarbeiten und dem wieder unter neuen Ansichten zu betrachten. Und in Kunst umzuformen.

Habe aber auch festgestellt, dass sich bei mir mal wieder ein Problem der Rezeption ergibt, der Herangehensweise an Literatur. Dasselbe Problem wie bei mir beim Geigespielen. Technik ist wichtig, ja, aber sie macht nicht die Musik/das Buch aus. Da muss noch Seele rein, der musikalische Ausdruck.
Und so habe ich mich am Wochenende ein bisschen einsam und anders gefühlt.
Gibt es da Abhilfe? Bin gerade am Rumsuchen im Internet. Es muss doch noch so Leute geben wie mich.

Als Richtschnur: Mir gefallen die Krimis um den Ermittler Tabor Süden von Friedrich Ani sehr gut.

Mittwoch, 6. April 2011

verschiedene Perspektiven

In dem Buch von Hans Kessler Evolution und Schöpfung in neuer Sicht, erschienen bei Butzon und Bercker (dritte Auflage), stehen tolle Sachen. Eigentlich geht es um Evolution und Schöpfung, aber so vieles ist zitierenswert. So viele Sachen, die ganz allgemein gelten, nicht nur im Bezug auf den Streit um die Entstehung der Erde.

S.83:Das bedeutet: Alle Perspektiven sind auf ihre begrenzte, der Ergänzung bedürftige Weise Entdeckungsreisen ins Reich der Wirklichkeit.
S.87/88:Jede Wissenschaft konzentriert sich auf ganz bestimmte Aspekte, andere klammert und blendet sie aus. Durch die verengte Perspektive gewinnt sie in Bezug auf den sie interessierenden Aspekt eine große Schärfe des Blicks und große Klarheit. Aber diese sind erkauft durch eine Einschränkung der Wahrnehmung.
Das kann man bei jeder Problemstellung beobachten, die man in einem Team erlebt. Jeder hat eine andere Sichtweise, oftmals sehr begrenzt, aber dafür sehr genau, und zusammen ergänzt sich das alles.

Zum Buch selbst: Sehr interessant und eine Anschaffung wert. Ist das Beste - und wird es wohl auch bleiben - was ich bis jetzt zum Streitfall Schöpfung/Evolution gelesen habe. Der Autor findet sehr klare und deutliche Worte (wie gesagt, oft zitierenswert), und scheut sich auch nicht, jemanden wie Richard Dawkins eindeutig darzustellen. (Der - mit Verlaub - ein ganz schönes Früchtchen sein muss. Um nichts besser als die hysterischsten Fundamentalisten, die er doch so sehr kritisiert.)

Donnerstag, 3. März 2011

über die Schwierigkeit des Miteinanders

Anne Holt, die norwegische Bestsellerautorin, sagt im Buchjournal Heft 1 des Jahres 2011 auf S. 19 In unserer Welt, die täglich immer mehr zusammenrückt, ist es eine grosse Herausforderung, miteinander klarzukommen
Es geht hier um einen Roman, in dem eine christlich-fundamentalistische Gruppe Menschen abmurkst, die den Vorstellungen dieser Gruppe widersprechen (selbst wenn sie mit dieser Gruppe gar nichts zu tun haben, nicht mal von ihr wissen.)

Ich glaube, das ist unsere heutige Welt treffend skizziert. Durch das Internet kann man derart gläsern werden und derartig weltweit verfügbar. Was uns gar nicht so bewusst wird. Wir haben es mit Menschen zu tun, die wir zu kennen glauben. Und kennen sie doch gar nicht. Wir besitzen Informationen, die eigentlich zu viel für uns sind. Die wir gar nicht mehr verarbeiten können. Die ausserhalb unserer eigenen Erlebniswelt sind, die wir nicht wirklich begreifen können.
Wenn wir uns dessen bewusst sind, dann können wir unserem Gegenüber mit Respekt begegnen. Leider fällt es aber leicht, sehr schnell über andere zu urteilen (bis hin zum Mord, wie in diesem Krimi dargestellt), weil wir uns gar nicht die Mühe machen, ihn zu verstehen, zu respektieren - bzw. uns selbst mit unseren ureigenen Ängsten und Schwächen zu respektieren und zu verstehen.

Da wird zum Beispiel gesagt, die Bibel sei unfehlbar, ohne Widersprüche - was schnell widerlegt werden kann (es kursieren Filmchen darüber auf Youtube). Besser wäre es, sich einzugestehen, warum man die Bibel für unfehlbar halten möchte.

Freitag, 28. Januar 2011

"Geschäfte"

Geschäfte
Händler verkaufen an andere Händler und kaufen von ihnen. Männer verkaufen Frauen an andere Männer und kaufen Frauen von ihnen. Frauen verkaufen Frauen an Frauen. Und alle verkaufen Kinder: aus Eitelkeit, für Geld, zum Vergnügen. in den großen Gebäuden von Hamra werden Kinder unter den Augen ihrer Eltern mißbraucht. Eltern danken Gott, wenn sie das Geld erhalten.

Etel Adnan in "Im Herzen des Herzens eines anderen Landes", erschienen bei Suhrkamp 2004, S.9.

Macht schwer betroffen. Das ist unsere Welt.

Dienstag, 18. Januar 2011

Madame

Weiss einer von Euch die Bedeutung bei der Verwendung von "Madame" im Deutschen, vornehmlich im letzten Jahrhundert?

Ich fühl' mich nicht so wohl dabei. Ein Bekannter - eben W. - wollte mich vor ein paar Wochen so nennen. Das hat mir gar nicht gefallen, zumal er seine seltsame Freundin "Madame" nennt.
Und dann habe ich mich daran erinnert, dass mein Vater dieses Wort im Mund führt. Und an ihm klebt ja nun wirklich seine Jugendzeit. Aufgewachsen ist er in der Nazi-Zeit.

Habe schon nachgeschlagen in der Wikipedia. Da habe ich nicht gefunden, was ich wollte. Tante Gugel habe ich auch gefragt. Weiss nicht, wo ich noch gucken kann. Mit Pons habe ich es versucht. Da komme ich nicht weiter.
Aber ich meine, vor ungefähr einem halben Jahrhundert oder noch länger hat es in D seine eigene Bedeutung gehabt. Und nicht unbedingt eine so angenehme.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

ich freu mich auf ...

... auf einen Fotokalender mit Fotos von Herrn K, Vorname Stephan.
Stephan ist eine Bloggerbekanntschaft, der auch mal hier in Heidelberg gelebt hat. Und seine Fotos gefallen mir einfach. Ich finde, sie erzählen Geschichten.
Fotos von ihm kann man auch auf ipernity und auf flickr bewundern.
Und weil er eben auch Akt-Fotos macht, warnt er gleich bevor man massenbelichtungswaffen betritt, dass Menschen, denen Akt-Fotos aus welchen Gründen auch immer nicht passen, sich vom Acker machen sollen. (In seinen eigenen Worten natürlich, guckt's Euch an.)

Ich freue mich jedenfalls sehr, denn ich selbst kann so nicht fotografieren. Nicht nur, weil mir die Ausrüstung fehlt. Denn das lohnt sich für mich gar nicht, weil ich viel zu selten fotografiere. Und Übung braucht man schon.

Suche

 

Herzensdinge

Hier stand mal was zu Liebe und Verliebtheit. Jetzt hat es sich doch überlebt.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

Und hier noch meine Buchliste, was man mir so bei Amazon und Co kaufen kann.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

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Ich bin mit meinem Blog weitergezogen, zur (hoffentlich)...
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