Im Kampf für Gott
Ein sehr interessantes Buch über den Fundamentalismus der drei grossen, monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam. Erschienen ist es bei Siedler und geschrieben wurde es von Karen Armstrong. Das Schöne an der Buchpräsentation dieses Verlages ist, dass man auch dort auch die ersten 43 oder 44 Seiten online lesen kann.
Ich bin bei der Einleitung und finde das Buch sehr, sehr gut.
Erst heute habe ich mit Freunden über den christlichen Fundamentalismus geredet und bin auf den Kreationismus - der für mich der bare Humbug ist - zu sprechen gekommen.
W. ist mir mal wieder mit der Argumentation des Vereins Wort und Wissen (sie verbreiten den Kreationismus in Deutschland und schreiben auch Lehrbücher zum Thema, die wissenschaftlich verstanden werden wollen) gekommen, dass Jesus doch ehrlich war und also nicht gelogen haben könne, wenn er seinen Stammbaum bis David und schlussendlich bis Adam angibt. (Ergo müsse auch die Schöpfungsgeschichte wahr sein, so die letztendliche Schlussfolgerung. Denn sonst habe Jesus gelogen. Und dann wäre ja der ganze Jesus nicht wahr.)
Meine Argumentation dagegen ist, dass das damals eine ganz andere Kultur, ein ganz anderes Miteinander war. Und demgemäss eine andere Art, sich mitzuteilen.
Das finde ich nun in diesem Buch gleich in der Einleitung wieder. Zitat von S. 14:Wir neigen zu der Annahme, die Menschen der Vergangenheit seien mehr oder minder so gewesen wie wir; tatsächlich aber führten sie ein ganz anderes geistiges Leben. Vor allem entwickelten sie zwei unterschiedliche Arten des Denkens, Sprechens und der Erkenntnis, die von den Wissenschaftlern mythos und logos genannt werden. Sie erklärt im Weiteren die beiden Begriffe und schreibt u.a. auf S. 15Die verschiedenen Mythologien, die nicht für bare Münze genommen werden durften, waren eine urtümliche Form von Psychologie. Wenn sich Menschen Geschichten von Helden erzählen, die in die Unterwelt hinabstiegen, durch Labyrinthe irrten oder Ungeheuer bezwangen, holten sie die dunklen Tiefen des Unterbewusstseins ans Licht, die der rein rationalen Forschung nicht zugänglich sind, aber weit reichende Auswirkungen auf unser Erleben und unser Verhalten haben. Der Mangel an Mythen in unserer modernen Gesellschaft hat uns gezwungen, die - wissenschaftliche - Psychoanalyse zu entwickeln, die uns helfen soll, mit unserer Innenwelt umzugehen.Das Buch ist mir Manna.
Ich bin bei der Einleitung und finde das Buch sehr, sehr gut.
Erst heute habe ich mit Freunden über den christlichen Fundamentalismus geredet und bin auf den Kreationismus - der für mich der bare Humbug ist - zu sprechen gekommen.
W. ist mir mal wieder mit der Argumentation des Vereins Wort und Wissen (sie verbreiten den Kreationismus in Deutschland und schreiben auch Lehrbücher zum Thema, die wissenschaftlich verstanden werden wollen) gekommen, dass Jesus doch ehrlich war und also nicht gelogen haben könne, wenn er seinen Stammbaum bis David und schlussendlich bis Adam angibt. (Ergo müsse auch die Schöpfungsgeschichte wahr sein, so die letztendliche Schlussfolgerung. Denn sonst habe Jesus gelogen. Und dann wäre ja der ganze Jesus nicht wahr.)
Meine Argumentation dagegen ist, dass das damals eine ganz andere Kultur, ein ganz anderes Miteinander war. Und demgemäss eine andere Art, sich mitzuteilen.
Das finde ich nun in diesem Buch gleich in der Einleitung wieder. Zitat von S. 14:Wir neigen zu der Annahme, die Menschen der Vergangenheit seien mehr oder minder so gewesen wie wir; tatsächlich aber führten sie ein ganz anderes geistiges Leben. Vor allem entwickelten sie zwei unterschiedliche Arten des Denkens, Sprechens und der Erkenntnis, die von den Wissenschaftlern mythos und logos genannt werden. Sie erklärt im Weiteren die beiden Begriffe und schreibt u.a. auf S. 15Die verschiedenen Mythologien, die nicht für bare Münze genommen werden durften, waren eine urtümliche Form von Psychologie. Wenn sich Menschen Geschichten von Helden erzählen, die in die Unterwelt hinabstiegen, durch Labyrinthe irrten oder Ungeheuer bezwangen, holten sie die dunklen Tiefen des Unterbewusstseins ans Licht, die der rein rationalen Forschung nicht zugänglich sind, aber weit reichende Auswirkungen auf unser Erleben und unser Verhalten haben. Der Mangel an Mythen in unserer modernen Gesellschaft hat uns gezwungen, die - wissenschaftliche - Psychoanalyse zu entwickeln, die uns helfen soll, mit unserer Innenwelt umzugehen.Das Buch ist mir Manna.
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