Freitag, 29. Dezember 2017

Lost

In einem Café gestern einen Afrikaner beobachtet, der offensichtlich stoned war. Erst war's nicht so klar (ich bin da unerfahren), aber wir wunderten uns, warum er so lange auf dem Klo sass (er wurde dann von der Bedienung auf Englisch "rausgepfiffen"). Die Bedienung kannte sich aus und erklärte ihm, dass Drogen nicht erlaubt seien und dass sie ihm an den Augen ansehe, dass er Drogen genommen habe. Er lachte nur. Nicht böse oder so, schon freundlich, hatte anscheinend einen guten Trip.

Irgendwann ging er dann, vor der Tür zog er eine Weinflasche aus dem grossen Rucksack und trank.

Was macht man mit solchen Menschen? Selbst wenn man ihn clean bekommt - ist allseits bekannt, dass es nicht einfach ist, Junkies (dauerhaft) clean zu bekommen - was erwartet ihn dann? Völlig fremde Umgebung, völlig fremde Kultur, fremde Landschaft, fremdes Klima, der Sprache nicht mächtig, möglicherweise durch die Flucht traumatisiert. Selbst für gut situierte Europäer ist es innerhalb Europas nicht so einfach, so ganz neu anzufangen. Selbst wenn das Geld da ist, die Sprache da ist und so. Das, was man wirklich so richtig braucht, was ganz, ganz wichtig ist, das sind Beziehungen, und die bauen sich nur langjährig auf, mit vielen Enttäuschungen dazwischen.

Samstag, 23. Dezember 2017

Knoblauchbrot und anderes

Knoblauchbrot und inhalieren mit Salzwasser, das ist meine Medizin die Tage. Damit ich nicht zum Arzt muss. Bzw. dem sagen kann, was ich / dass ich was getan habe, um mich zu kurieren, falls ich doch hin muss.
Mir fehlt nicht grossartig was, aber die linke Nebenhöhle meint, sie müsse mir in den Zähnen ziehen. Nicht oft, aber wenn, dann nervt das gehörig. Ich weiss nicht mal, wovon das getriggert wird. Na ja, Treppensteigen in hohe Stockwerke, Risotto essen und was weiss denn ich.
Ich habe so etwas noch nie gehabt, und ja, beim Zahnarzt war ich schon. Ist ein Fall für den Allgemeinmediziner bzw. für den HNO-Arzt.
(Knoblauchbrot geht so: Auf eine Brotscheibe Frischkäse schmieren, und dann den Knoblauch in Scheibchen drauf legen. Essen.)

Noch was ganz anderes: Ab nächstem Jahr werde ich im Bachchor singen. Der Dirigent hat mich dazu eingeladen. Bin ja mal gespannt. Heute singen sie das Bach Weihnachtsoratorium, nächstes Jahr werden sie in drei Monaten die h-moll Messe von Bach proben und dann zur Aufführung bringen. Da werde ich mich ranhalten müssen! Huiuiui, drei Monate!

Sonntag, 19. November 2017

Ich brauch' ein Hashtag mehr zu #metoo und #aufschrei

Ja, ich brauche mindestens einen Hashtag mehr, der hiesse #frauengewalt oder so ähnlich. Ich habe viel Frauengewalt erlebt, ganz hartes Zeug. Ein bisschen was habe ich hier verpodcastet, man hat es aber auch letztes Jahr kurz vor Weihnachten hier im Blog dank meiner Schwägerin gesehen.

Ich komme drauf, weil ich erstens gerade an meine Familie denke und immer noch entsetzt bin (seit dem hoch-aggressiven Kommentar meiner Schwägerin konnte ich mir nach und nach einiges zusammenreimen zu dem, was mir eh schon klar war), zweitens habe ich heute früh eine email bekommen zu einem Essen, bei dem es feministisch zugeht. Frau kann einfach nur mitessen, sich aber auch an der Diskussion beteiligen, wie mit Feministinnen umgegangen wird.

Wehe, wehe Frau zeigt Selbstbewusstsein, logisches Denken etc. Dann kann es brutal über eine hereinbrechen. In der Regel heftigste psychische Gewalt, jedenfalls, wenn ich von dem ausgehe, was ich erlebt habe. Und die Täterinnen, die denken auch noch, sie seien im Recht, mehr noch, sie seien Vorreiterinnen für das Recht (siehe meine Schwägerin - nur als Beispiel, weil sie hier aufgetreten ist), für das (angebliche) Leiden irgendeines Mannes durch mich. (Also, nach meiner Erfahrung.)

Selbstjustiz nennt sich das und ist ... verboten! Aber wie diese Täterinnen fassen? Das weiss ich nicht. Wenn man schon schwer verurteilt wird, einfach so, mir nichts, Dir nichts (und es gibt oft viele Mitläufer (Gott sei Dank nicht alle)), wird man in aller Regel nicht gehört, schon gleich gar nicht, so lange man noch unter der Tat leidet und ergo sich nicht ruhig und gelassen ausdrücken kann.
Hm, das steht für mich in einem Fall noch zu untersuchen. Mal sehen, was rauskommt.

Im Falle meiner Familie habe ich mit der Verwandtschaft Kontakt aufgenommen. Denn meine Verwandtschaft ist in aller Regel okay; umgänglich, gesellig und klar im Kopf. Ich bin nicht auf dem neuesten Stand, aber ich kann mir mittlerweile sehr gut vorstellen, dass da einiges (für mich) gute gelaufen ist, denn: Von denen will mir keiner an den Kragen, die wünschen sich und ihren Mitmenschen nur das Beste.

Montag, 6. November 2017

Gottesbeziehung?

Ja, ein Fragezeichen.

Sonntag nachmittag ist bei mir immer Zeit für die sog. "coffee connection". Kein Zwang, teilzunehmen, und so waren wir gestern ein kleinerer Kreis als sonst, sodass auch die Stillen zu Wort kamen. Weil wir alles gläubige Leute sind, ging es mal wieder um den Glauben. In diesem Fall um Gottesbeziehung.
Ja ja, stille Wasser sind tief, und was dieses stille Wasser da über Gottesbeziehung behauptete (und nicht beweisen konnte), das finde ich mindestens sehr fragwürdig bis hin zu no go.

Wir sprachen von Hiob (das ist ein Buch im Alten Testament über einen Menschen, der sehr gelitten hat) und wie man "früher" Krankheit als Strafe Gottes sah. Nun, dieses stille Wasser behauptete das auch, Krankheit sei Zeichen von Gottferne, einer schwachen Gottesbeziehung. Ich habe von ihm einen Beweis gefordert, aber der kam nicht. Nur irgendein Gewinde um die Sache drumrum, aber nichts Handfestes.
Mir fiel leider nicht ein, ihn nach den Christen zu fragen, die um ihres Glaubens willen massivst verfolgt werden. (In Nordkorea z.B. werden Christen in den Straflagern schlimmer behandelt als der politische Gegner.)

Als wir die Sprache dann auf Menschen brachten, denen es sowohl finanziell als auch gesundheitlich gut geht, ob die dann eine gute Gottesbeziehung hätten, da meinte das stille Wasser, das sei wohl so (wieder ohne Begründung).

Und was ist nun seine Gottesbeziehung? Ich kam nicht auf die Idee, ihn zu fragen. Aber warte, wenn wir uns das nächste Mal sehen und die Sprache kommt da drauf, dann denke ich hoffentlich daran.

Montag, 16. Oktober 2017

Radio Horeb und meine Kritik

Eine Strickfreundin hat mich auf Radio Horeb aufmerksam gemacht. Interessanter, katholischer Sender mit haufenweise Podcasts. Ich habe den Eindruck, alle Sendungen werden aufgezeichnet und als Podcast zur Verfügung gestellt.
Die Strickfreundin liebt v.a. die Sendungen zur Lebenshilfe. Davon habe ich mir auch ein paar zu Gemüte geführt. Haben mir gefallen.

Was mich zur Zeit abhält, wieder Radio Horeb zu hören: Es ist so männerlastig. Altehrwürdige Männer als Referenten/Interviewte/Diskussionspartner. Ich habe nur diese Männer ausgemacht, hochdekoriert alle (so schien es mir), respektvoll, älteren Datums, verheiratet, soundsoviel Kinder.
Und ich weiss: Diese beruflichen Leistungen, die konnten sie nur erringen, weil ihre Frauen ihnen so viel abgenommen haben, ihnen womöglich zugebuttert haben.
Das ist nicht meine Lebenswirklichkeit. Das ist nicht mehr zeitgemäss. Frauen als rein dankbare Empfängerinnen, ein paar Moderatorinnen dazwischen, und das war's dann. Es steht meinen Überzeugungen so entgegen, dass ich, trotz guter Inhalte, im Moment nicht reinhören mag. Chris Anderson beschreibt das in seinem Buch TED Talks - Die Kunst der öffentlichen Rede auf S. 77/78 so:Manche Überzeugungen sind derart fest verwurzelt, dass Ihre Zuhörer einfach abschalten, wenn Sie den Anschein machen, als würden Sie sie in Frage stellen. Sie hören nicht mehr zu, sondern machen dicht und schmollen.Und so habe ich im Moment eine Blockade, trotz guter Inhalte.

Buchrezension

Auf dem Heidelberger Blog habe ich eine Buchrezension zum Buch eines Freundes (Andreas Schröter) geschrieben. Sein Buch heisst: "Im Windschatten von Jesus: Eine einfache Anleitung für einen missionalen Alltag."

Hier geht's lang für den, der sich dafür interessiert.

Freitag, 13. Oktober 2017

"Schau mir in die Augen, Kleines"

Mein neuester heisser Scheiss an Bucherwerbung ist das Buch von Chris Anderson TED Talks. Die Kunst der öffentlichen Rede.

Es ist spannend, unterhaltsam, lehrreich. Und beim Kapitel auf Seite 64 ff. gucke ich nur dumm. Es heisst "Stellen Sie von Anfang an Blickkontakt her".

Ich bin ungeübt im Blickkontakt-Herstellen. Sehr ungeübt. Ich meine das noch gar nicht mal in grosser Runde, auch beim Zwiegespräch. Ich schaue Leuten selten in die Augen, meistens auf den Mund oder sonstwohin im Gesicht. Auf Seite 65 steht:Wir Menschen haben besondere Fähigkeiten dafür entwickelt, andere Menschen zu beurteilen, indem wir ihnen in die Augen sehen.Das ist mir unbekannt. Ich habe das "In-die-Augen-Gucken" nie gebraucht. Ich lerne es langsam, aber nicht um einer Enträtselung willen. In der grossen Runde muss man die Leute angucken, schon um selbst zu sehen, wie sie reagieren. Aber selbst da gucke ich sie halt an. Blickkontakt in die Augen? Mir erschliesst sich langsam ein neues Terrain.

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Neustart im Orchester

Unser Orchester startet mit dem neuen Dirigenten ganz neu durch. Ich hatte es schon davon. Ich glaube, das kann auch nicht jeder, der irgendwie Leiter oder gar Dirigent ist. Eine ganze Gruppe umzustruktieren mit grossem Realitätssinn, klarem Verstand und einem guten und wohlwollenden Herzen, mit viel Engagement.

Wir haben es nötig, ist doch in dem Jahrzehnt mit den studentischen Dirigenten viel verloren gegangen, hat sich so manches sagen wir Fahrlässige eingeschliffen. Ja, die von herzende kommende Freude am Spielen und am Ensemblespiel, die war uns abhanden gekommen. (Ich will keine Beispiele nennen, wie sich das ausgewirkt hat, nicht dass sich noch jemand getreten fühlt, falls er oder sie zufällig auf meinem Blog landet.)

Mir kommt das bei unserem neuen Dirigenten vor wie bei einem Freund von mir mit dem Zahnarzt. Er hat schlechte Zähne geerbt, und zehn Jahre lang hat sich kein Zahnarzt so richtig dran getraut. Dann ist er zu meinem Zahnarzt gewechselt (einfach mal probieren, denn ich wiederum habe gute Zähne geerbt, das ist einfach kein Massstab) und der hat eingeschlagen. Weil er sich für Chirurgisches interessiert, Zahnarzt aus Leidenschaft ist, sein Handwerk versteht und sich was zutraut. Blutig ist es auch geworden, denn es musste schon einiges gerichtet werden bei des Freundes Zähnen, samt Implantaten. (Der bewusste Zahnarzt meinte mal zu ihm, dass er an ihm nun sein ganzes Studium durchhätte.)

Ja, so wird das bei uns auch aussehen. Veränderungen stehen an, nicht nur vom Programm her, das so gestaltet ist, dass wir - als einzelnes und als Ensemble - gut aufbauen können. Ob das jeder kapiert, jeder willens dazu ist? Die nächste Zeit wird spannend, das kann ich Euch sagen.

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Herzensdinge

Hier stand mal was zu Liebe und Verliebtheit. Jetzt hat es sich doch überlebt.

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Und hier noch meine Buchliste, was man mir so bei Amazon und Co kaufen kann.

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