heisst eine Artikelserie in einigen Blogs.
Was gestern schön war, war der Ausflug, das Treffen gestern mit ein paar Freunden. Wir hatten wieder schöne Gespräche und einen schönen Aufenthalt im Freien und Grünen bei wunderbarem Sonnenschein.
Bei den Gesprächen bin ich auf den labilen psychischen Gesundheitszustand einer Freundin zu sprechen gekommen. Ich hatte letztens den Tag mit ihr verbracht, und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Mir macht es nichts aus, wenn Menschen in ihren Psychosen von den kleinen grünen Männlein reden. Aber wenn sie sich auf Rudolf Steiners Theorien stützen, das ist hartes Brot.
Meine Güte, der Coach der Freundin - auch ein Steiner-Jünger, wie kann es anders sein - rief sie an dem bewussten Tag auch noch an, um ihr Tipps für Gedankenruhe zu geben, also Gedankenübungen. Herzlichen Dank, wenn die Gedanken durcheinanderwirbeln, dann noch Gedankenübungen. Nein, danke!
Ich hatte da ziemlich gelitten, und das mit einem der drei Freunde besprochen. Dieser, ein tiefsinniger, nachdenklicher Mensch, meinte, er habe auch erst lernen müssen, was er seinen Eltern und seiner Familie mit seinen Zuständen angetan habe, wie das für sie war.
Diese Einsicht finde ich toll von ihm, vorbildlich. Ist ja nicht so, dass meine Freundin sich nicht anstrengen würde für ihre Gesundheit, aber der Steiner-Weg ist meiner Ansicht nach ein Irrweg.
Sie zweifelt auch schon an ihrem Glauben. Doch wie ihr beistehen? Ich bin eine schlechte Seelsorgerin, auch aus dem Entsetzen heraus, das in mir über ihren Zustand (der eigentlich gar kein so schlechter ist) und dieses unadäquate Hilfsmittel ist.
Diese Zweifel eingebettet in einen schönen Tag mit Freunden, das war tröstlich. Die Wärme der Sonne vesprach, dass alles gar nicht so schlimm sein könne, die (alte) Freundschaft auch.
Violine - abgelegt unter
Leben - 1. Mai, 12:36
Das Mai-Heft von "Psychologie heute" habe ich mir gestern gekauft. Habe mich an einem Artikel festgelesen, der
Konfliktfähige Menschen erleben Unterschiede als bereichernd heisst. Da wird ein Konfliktforscher interviewt. Interessant, was er zu sagen hat.
Ich sage ja schon lange, dass ich zu harmlos bin. Und mein Blog beweist mir über die Jahre, dass ich ruhig kräftiger auftreten, Tacheles reden darf, das ist nur nützlich. Wie gesagt, es wollte mich schon mancher verklagen. Sie haben sich alle abgeregt und sehen mich wieder gerne.
Also, ich darf ruhig ein bisschen poltern. Den Cholerikern aber empfiehlt der Konfliktforscher Mässigung. Allen beiden Typen - den kalten und den heissen - aber Feedback durch andere, um die Selbstwahrnehmung zu korrigieren. Ein Zitat von S. 32:
Wenn jemand denkt, er sei nur ein wenig energisch gewesen, oder sagt, ein bisschen Cholerik werde man ja wohl noch ausleben dürfen, dann geht er womöglich in der Wahrnehmung anderer über Leichen und hinterlässt wirklich einen Trümmerhaufen.
Kurz zu den "kalten" Typen, die einfach nie laut werden. Bei denen schwelen dann die Konflikte im Untergrund, was ziemlich gesundheitsschädigend ist. Kann ich nur bestätigen, mich macht sowas krank. Es ist ziemlich Paranoia fördernd. (Notiz an mich: Ob daher A.s Vorliebe für Verschwörungstheorien kommt?) Man spürt/fühlt, dass da was ist, nicht mal so sonderlich bewusst, bekommt es aber nie richtig in den Griff, sondern entwickelt wahrscheinlich auf die eine oder andere Art Paranoia. Völlig ungesund.
Violine - abgelegt unter
Leben - 15. Apr, 10:36
Ist jetzt nicht religiös gemeint. Es geht um ein anderes. (Na gut, wenn ich das jetzt so nochmal durchlese, kann man das meinethalben auch religiös nennen. Dabei ist es pure Lebenserfahrung.)
Im Kontext:
Sass vorgestern mit einer Bekannten zusammen. Wir treffen uns ab und zu so zufällig, meistens in unserer beiden Lieblingscafé
heart & soul. Wir tauschen uns dann so aus, was es Neues gibt (diesmal hatten wir beide tolle Neuigkeiten) und bestärken uns gegenseitig. So meinte sie, so als Single-Person muss man rausgehen, muss man unter Leute gehen. Meine ich darauf, ja, denn wenn man über irgendwas grübelt, aber dann beim Rausgehen auf jemand anders trifft und mit dem quatscht (es geht dabei nicht um die Grübelei), dann hat man eine andere Perspektive auf das Grübelthema, eine andere Perspektive aufs Leben. Da hat sie mir gleich inniglich zugestimmt.
Das ist so ein Geheimnis im Leben, sich mit anderen zufällig, spontan oder geplant zu treffen. So Treffen werfen ständig ein neues Licht aufs Leben.
Violine - abgelegt unter
Leben - 8. Apr, 06:56
Ein neuer Tag bricht an (noch ist es dunkel) ... und ich würde mich gerne weiter im Bett lümmeln. Ist so gemütlich da.
Doch: Ich habe kein Brot mehr im Haus, auch keinen Brotaufstrich.
Macht doch nichts, werden jetzt viele denken. Macht sehr wohl was! Ich brauche mein Frühstück, sonst werde ich grantig (Unterzucker, auch wenn ich keinen Zucker habe)!
Ich weiss nicht, wie die Leute das ohne Frühstück machen. Es gibt ja einige davon, die sagen, bloss kein Frühstück, können sie nicht haben, brauchen sie nicht.
Während ich schreibe, werde ich wacher und wacher. Werde wohl bald mal zum Bäcker stiefeln, mir was holen. Doch mir ist es schon öfter passiert, dass ich mich weiter im Bett gelümmelt habe, und tja, war ein schlechter Tagesanfang. Wurde erst besser, nachdem ich mir - in miesepetrigem Zustand - was zu Essen geholt habe, und das dann auch gegessen hatte. Das Essen wirkte eindeutig Wunder, danach konnte der Tag losgehen.
Tja, bei mir ist nicht so viel los mit Ausschlafen, ich brauch' was in den Magen.
Violine - abgelegt unter
Leben - 7. Apr, 06:23
Gestern vor etlichen Postkartenständern gestanden. Ich hatte noch Zeit zu überbrücken. Hach, was gibt es schöne Postkarten! Nicht für mich will ich sie kaufen, sondern sie verschicken. Eigentlich an jemand ganz bestimmtes, aber ich weiss nicht, ob dasjenige das will. Ob dasjenige hier mitliest? Ich weiss es nicht. Soll sich melden.
Jedenfalls habe ich eine wunderschöne Postkarte mit lauter kleinen, grünen Fröschen, manche mit Krönchen, manche mit Herzchen drauf gefunden, unten drunter stand in schnörkeliger Goldschrift "Wünsch dir was".
Genau, für eine Freundin, die gerade sehr mit der Gesundheit zu kämpfen hat, an die habe ich sie heute geschickt. "Wünsch dir was".... Lauter Fröschlein für viele Wünschlein auf dem Wege der Besserung. Hach, so schön! Sie freut sich bestimmt, wenn sie sie aus dem Briefkasten zieht.
Der Kollege aus dem manna-Café heute morgen meinte, es würden heutzutage keine Postkarten mehr geschrieben. Doch! Ich! Sehr gerne, wenn auch selten. Und habe ihm meine schöne Postkarte gezeigt.
Violine - abgelegt unter
Literatur - 6. Apr, 15:21
Aufmerksam geworden auf
Hallo Klaus bin ich durch die Rückgabe eines
Liederbuches an mich. C. hat es mir nicht einfach zurückgegeben, sondern sie hat mir das Ding mit Noten gekauft und weil es so schön war und weil wir um die kurz vorher völlig überraschende Greta trauerten, sind wir das ganze Buch durchgegangen und haben in Angedenken an Greta gesungen, gesungen, gesungen.
"Hallo Klaus" war auch dabei. Ich hatte es noch im Kopf, aber keine Erinnerung an irgendeine Aufführung oder so (kein Wunder, ich habe schon so ewig keinen Fernseher mehr, wie soll ich da auch dazu kommen?). Nun habe ich auf Youtube gesucht. Von den vielen Versionen (ha, dieses Duo hat verschiedene Versionen aufgenommen) ist mir diese hier am Liebsten. Da hat sie sehr viel zu singen. Ich finde ihre Stimme klasse (die Männerstimme reisst mich nicht so vom Hocker).
Beim Filmchen-Gucken habe ich über die damalige Mode geschmunzelt. Und ich bin so Fernseher-entwöhnt, dass für mich solche Aufführungen immer gewöhnungsbedürftig sind. An Gigs kenne ich sonst nur Live-Auftritte in kleinem Rahmen, das ist was ganz anderes. (Neuerdings macht man auf Wohnzimmerkonzerte - ich auch -, und die sind komplett anders.)
Und nun habe ich seit Tagen einen Ohrwurm.
Violine - abgelegt unter
Musik - 6. Apr, 02:58
Einmal im Monat haben wir von meiner Gemeinde aus den sog. "Day of Power", einen Gebetsabend im
Actionhouse. Soweit es geht, jeden ersten Dienstag im Monat.
Gestern war es wieder so weit. Der Fokus lag auf Gebet für Kranke und Krankenheilung. Geschockt war ich, was die Leute so alles haben und in welchem Alter. Sie sehen aus wie das blühende Leben, wirken voll im Leben stehend und dann - zack - kommt eine enorme Hiobsbotschaft.
Hier geht es jetzt nicht darum, wie zu beten ist. Es geht auch nicht darum, ob Gebet wirkt oder ob man überhaupt an Gott glaubt.
Mir fällt auf, was für ein Schlaglicht so ein Gebetsabend auf unsere Gesellschaft wirft. Da wird man demütig. Und menschlicher. Denn die anderen, das kommt auf, haben mindestens ein genauso grosses Päckchen (oder sollte ich gar Packen sagen?) zu tragen wie man selbst. Unglaubliche Dinge kommen da zum Vorschein, mit denen man sonst so in seiner Filterbubble nicht konfrontiert ist. In der Zeitung liest man davon, doch was in der Zeitung steht, das ist irgendwie weit weg. Jedoch, wenn die Not ein Gesicht bekommt, dann ist das was ganz, ganz anderes.
Man neigt in der Regel dazu zu denken, man selbst sei unperfekt (ist man ja auch, so als Mensch) und alle anderen seien perfekter und kriegten ihr Leben besser hin. Gar nicht wahr, überhaupt nicht! So ein Gebetsabend belehrt einen rasant eines besseren, und das macht einen demütig und menschlicher. Denn zu kämpfen haben wir alle, wir machen es uns nur nicht klar, glauben irgendwie an die Lügen der Leistungsgesellschaft.
Violine - abgelegt unter
Glaube - 5. Apr, 07:37
Bischen konfrontativer zu werden, habe ich mir vorgenommen. Ich habe nämlich unter meinen Freunden einen, der ist ein konfrontativer Typ. Mir macht es nichts aus, ich muss dazu immer lachen, besonders, wenn er noch so dazu grinst. Er will niemandem bös, echt ein guter Kerl, aber halt konfrontativ. Und dieses konfrontative hat eine gute Wirkung, auch wenn sich einer vielleicht erstmal aufregt. Aber das ist es ja, die Leute gehen dann endlich aus sich raus, denken nach, teilen sich mit. Finde ich eine gute Wirkung.
Und ich? Ich finde, ich bin viel zu harmlos. Oder anders gesagt, dieses ewige "fröhlich, freundlich, zuverlässig" wirkt. Wie 'ne Droge. Habe ich manchmal den Eindruck. Und mir passt das nicht. Ich bin mehr als das. Ich setze mich gerne mit Sachen auseinander. Ich finde es spannend, was andere so produzieren, denken, ...
Auf dem Blog wird es vielleicht nicht so auffallen. Da war in der Vergangenheit schon einiges konfrontativ. (Wider Willen, ich weiss ja nicht, wer das alles liest.) Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht.
Ein Beispiel? Wisst Ihr noch, wie ich mich mit meiner alten Gemeinde auseinandergesetzt habe? Boa, der Pastor (mindestens der, das hat mir ein Vögelchen gepfiffen gehabt) wollte mich doch glatt verklagen. Hat er nicht gemacht. Letztens habe ich ihn bei einem Dönermenschen getroffen. Und dieser Pastor hatte sich vollen Herzens (ehrlich, keine Ironie meinerseits) über mich gefreut. Und der Rest der Gemeinde freut sich auch.
So kann's gehen. Und ich denke mir, so lange Menschen nicht allzusehr Schlagseite haben, dann werden sie sich vielleicht zuerst aufregen, aber sie kriegen sich wieder ein, kriegen wieder die Kurve.
Also: Keine Bange! Volle Kraft voraus!
Violine - abgelegt unter
Leben - 4. Apr, 09:26
Der Nebenmann klatscht so laut, dass es in den Ohren knallt. Ausdauernd mit seiner Klatscherei ist er auch noch.
Das
Neuenheimer Kammerorchester hat es verdient. Sehr, sehr schöne Aufführung, habe es sehr genossen. Das will was heissen, wenn ich das sage! Oft genug schweife ich ja ab mit den Gedanken bei irgendwelchen Aufführungen. (Ich hoffe, das legt sich irgendwann. Ich denke immer, ich kann das niemand sagen, das ist so banausenmässig.)
Also, es war sehr schön und ich habe mir vorgenommen, in meinem Orchester mich mehr anzustrengen. Hm, also wisst ihr, nach der letzten Aufführung hiess es, es sei viel Schönes dabei gewesen. Und der Dirigent hielte das Orchester sehr gut zusammen. Wenn wir mal auseinander waren, habe er uns sehr gut wieder zusammen gebracht.
Hmpf, wenn wir mal auseinander waren. Hmpf. Dass wir auch immer wieder auseinanderdriften. Hmpf.
Violine - abgelegt unter
Musik - 4. Apr, 05:35