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Dienstag, 22. Januar 2013

Das Zeitalter des Socializing

Bei der Debatte um den "Südsee-König" ist mir aufgegangen: Wir haben das Zeitalter des Socializing, massiv unterstützt durch die Social Media.
Es geht nicht mehr um Vernunft, Erkenntnisgewinn oder wissenschaftlichen Fortschritt. Nein, es geht, im übertragenen Sinn, um Sandkastenspiele.

Wer nun wissen will, was es mit der Debatte um den Südsee-König auf sich hat, der lese bei Schneeschmelze nach. Er hat das sehr gut dargestellt. Mit etlichen Links zur Dokumentation.

Die Diskussion um den Südsee-König, die finde ich abstrus. Dass Literatur (und eben allgemein Kunst) sehr unterschiedlich aufgenommen wird (und damit auch die Reproduktion unterschiedlich ausfällt), das ist doch klar. Das wäre ein kurzer Punkt in einer Einführungsvorlesung im ersten Semester zu jedwedem Studium, das irgendwie mit Literatur zu tun hat.

Warum also diese aufgeheizten Diskussionen, gar die Klopperei?

Ha, das ist der altgediente Sandkasten! Wir machen in Gemeinschaft! Samt sich Sand ins Haar schütten und dergleichen. Beleidigt sein. Sich wieder versöhnen. Die Hitze der Schlacht. ...
Das ist Socializing.

Ihr glaubt es nicht, auf FB hat tatsächlich eine verkündet, sie habe eine Kinderlieder-CD daheim zerbrochen und in den Müll getan, weil die so unerträglich politically incorrect sei.
Hahahahahahahahahahaha!

Freitag, 5. Oktober 2012

Leseempfehlung

Von Antje Schrupp auf FB aufmerksam gemacht, aber ich habe es eigentlich eh im Feedreader: Denken in Präsenz. Gespräche, Orte, Improvisationen

Dorothee Markert übersetzt ein Buch von Chiara Zamboni, Mitglied des italienischen Diotima-Philosophinnen-Kreises. Sie wollte es erst einfach nur zusammenfassend auf dem Blog veröffentlichen, hat aber gemerkt, dass in den Zusammenfassungen das, was sie so wichtig findet, nicht oder nicht so gut rüberkommt wie in der Übersetzung.

In dem hier vorliegenden Teil sind das Vorwort der Übersetzerin (kursiv gesetzt) und die Einleitung der Autorin.

Zwei Dinge möchte ich hier aus diesem Teil zitieren:
Aus der feministischen Revolution habe ich gelernt, dass ein wirklicher Bruch mit dem dominierenden Symbolischen – also mit den schon bestehenden Bedeutungen, durch die wir die Welt als bereits interpretierte präsentiert bekommen – dadurch bewirkt wird, dass Menschen sich treffen und mit denen diskutieren, die auch Unbehagen und Fremdheit verspüren und daraus ein gemeinsames Denken entwickeln wollen, und dass dies unter persönlichem Einsatz geschieht.
An solchen Zirkeln nehme ich gerne teil. Das merke und spüre ich immer wieder. Erst da wird Gemeinschaft wirklich lebendig, erst da fühle ich mich wohl.
Bei den Diotima-Treffen sucht jede Teilnehmerin alles in die gegenwärtige Beziehung einzubringen, was sie hat, alles, was sie ist. In den Seminaren wird das Zirkulieren des Geistes im Voraus behindert durch Vorschriften der Hierarchie, die unterschiedliche und daher festgelegte Positionen vorsieht für Referenten, Seminarleiter, Diskussionsleiter, für die Studenten, Doktoranden und das Publikum, falls vorhanden. Also eher so, als werde dort Schach gespielt.
Anmerkung: Die hier genannten Seminare sind die Seminare an den männerdominierten Unis.

Ich merke, dass ich bei solchen Zirkeln gerne diese Hierarchien durchbreche. Ich verstehe dieses steife Korsett nicht.

Montag, 24. September 2012

wunderbarer Rückblick

Wunderbarer Rückblick, wunderbares Abschiednehmen: Ach, Hildesheim

Dienstag, 18. September 2012

Wir waren alle mal jung.

"Wir waren alle mal jung." Das ist mein Statement zu Julia Schramm. Soweit ich was verstanden habe. Ich neige dazu, nicht allen Meldungen Aufmerksamkeit zu widmen, die als "ultrawichtig" etc. durch die Medien respektive Internet gehen. Aber nach Isas Tweet war ich doch neugierig.Sie hat auf den Beitrag being Julia Schramm aufmerksam gemacht.
Der gesamte Beitrag samt Podcast (unbedingt hören) und den Kommentaren ist klasse.

Der Eindruck, den ich daraus gewonnen habe: "Wir waren alle mal jung."

Nachtrag:
Durch Kommentare auf FB in die Wikipedia geguckt und da steht tatsächlich:vertrat bezüglich ihrer Aussagen die These „alles unter 30 fällt unter Jugendsünde“.
Also, bisschen anstrengen sollte sie sich schon. Narrenfreiheit gibt's nicht. Sonst braucht sie einen gesetzlichen Betreuer.

Nachtrag am 21.09.:
Malte Welding betrachtet das Ganze sehr viel ernster. Und ich denke, er drückt sich treffsicher aus in seinem Posting Schön wie Guttenberg: Warum Julia Schramm zurücktreten muss

Dienstag, 21. August 2012

vermutlich sollte ich aufhören

Vermutlich sollte ich aufhören, über seltsame Glaubensausprägungen zu bloggen. (Wobei es egal ist, ob es sich um irgendwelche religiöse Gruppierungen handelt, einen Fan-Club (vielleicht sollte man die diversen religiösen Gruppierungen lieber Fan-Clubs nennen?), Hypochonder, gierige Banker, ...)
Ist doch immer dasselbe: Angestrengte Bemühungen, sich selbst zu entkommen.
Immer dasselbe in immer neuer Auflage und in immer neuen Variationen.

Andererseits gucke ich mit schöner Regelmässigkeit bei diesen Variationen dumm aus der Wäsche. Und muss bloggen.

Zackfix.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Bahn- und Geigengleichnisse

Der @AbtMartin schreibt Bahngleichnisse (Hashtag #Bahngleichnis). Ob ich's mal mit Geigengleichnissen versuchen soll? Einfach, um meinem Nick gerecht zu werden?
Spannende Sache. Mal sehen, was mir so einfällt.
Ich fürchte, die Bahn gibt mehr her. Oder sollte ich mehr üben, damit mir die Inspiration kommt? ;-)

Zum Appetitanregen, wer sich für Twitter interessiert. Abt Martin über Social Media im Allgemeinen und Twitter im Besonderen: 20. Bodenseeforum. Dauert etwa 1 Stunde, sehr nett anzuhören und zu sehen. Abt Martin in seinem Element.

Montag, 28. Mai 2012

manchmal hab ich genug von social media

Manchmal habe ich genug von social media, so richtig den Blues und will nicht mehr. Das Produkt des letzten Blues war, dass ich es jetzt mal mit Google + versuche. Mal sehen, wie es da ist.

Jedenfalls, diese social media, die machen nun wirklich die Welt zum Dorf. Oder zur Kleinstadt, wo jeder jeden kennt und man alles übereinander weiss.
Dabei mag ich doch so gerne die Anonymität einer Grossstadt. Und ich will nicht alles über meine Nächsten wissen, ein bisschen Geheimnis soll ruhig sein. Und ein gnädiger Drüber-weg-Schauen.

Eben dieses Drüber-weg-Schauen. Das puffert so schön. Aber übers Fratzebuch bekomme ich dann noch manche Dinge schriftlich und unübersehbar geliefert, die mir zwar klar waren, die ich aber mehr in den Hintergrund geschoben habe.

Das letzte, was mir diesbezüglich aufgefallen ist, war die Charakterisierung einer Person aus meinem Bekanntenkreis, die gerade gestorben ist. Jemand - in tiefer Trauer - schrieb einen Nachruf auf den Toten. Denkt man ja, ist ja nett, so rührend und bewegend. Nur: Ich habe den Toten völlig anders in Erinnerung! So gar keine rosa Brille und eher kritisch. Er hatte schon gute Seiten, aber er war recht schwierig im Umgang. So einigen scheint das nicht aufgefallen zu sein, wie schwierig er war.

Da heisst es dann, die Klappe zu halten, eisern, denn mit einer Person in Trauer legt man sich nicht an. Man muss da eisern sein, denn trauernde Personen sind verletzlich, und man muss ihnen die Möglichkeit lassen, das Geschehen auf die eigene Weise zu verarbeiten. Am Besten gar nicht irgendwie irritieren.

Was mich nochmal darin bestätigt hat, nicht zum Gedenkgottesdienst zu gehen. Da würde ich etliche Rosa-Brillen-Träger treffen. Zwei davon sind eh schon auf mich losgegangen, weil ich auf Facebook geschrieben hatte, dass ein Wegbegleiter im Sterben läge.

So nah auf einander hocken, wie social media das möglich machen, das will ich gar nicht.

Montag, 7. Mai 2012

so fühlen sich Wahlen an

So fühlen sich Wahlen an: Die Entscheidung für den richtigen Pfannekuchen (Berliner)

Donnerstag, 3. Mai 2012

ich mag die Stuttgarter Zeitung

Im Literaturcafé gibt es doch so viele verschiedene Zeitungen zu lesen. Zum zweiten Mal habe ich heute die Stuttgarter Zeitung gelesen. Die ist gut. Immer mit einem Augenzwinkern unterwegs.

Oh, Mann, diese Schwaben! Dieser gefälschte OB-Bettelbrief mit der Bitte, doch einen Obolus, genannt "Bahnpfennig" an die Stadt zu zahlen (in den Briefen wurde anscheinend auch korrekt das Konto der Stadt genannt). Hihihihi, ich habe mich köstlich amüsiert. Hier könnt Ihr den Beitrag selbst lesen: Gefälschter OB-Brief verunsichert Bürger.
Ihr könnt sagen was Ihr wollt, aber diese gefälschten Briefe sind typische schwäbische Schlitzohrigkeit. Ja, diesen Humor haben die Schwaben. Dazu gehören natürlich die Honoratioren, die die Aktion in allem Ernst verurteilen müssen. Hahahahahahahaha!

Oh, und dann der Stein des Anstoßes! Hahahahaha, sowas von köstlich! Eine Skulptur in Grundschulenähe verdirbt nach Meinung einiger Eltern ihre Jüngsten. Hahahahaha! Der Künstler selbst ist von der Interpretation seines Kunstwerkes überrascht, freut sich aber sehr darauf, mit den Schülern darüber zu diskutieren und sich deren Feedback anzuhören.

Bei diesen beiden Artikeln könnte man ja noch denken, das Witzige liege in der Sache selbst. Aber nein, die Redakteure zwinkern auch beim Schreiben an sich:Der Bedeutung Dürrsons als Schriftsteller von europäischem Rang wird hier Rechnung getragen, derweil die Stadt Villingen-Schwenningen, das geistige Erbe ihrer Literaten gering erachtend, lediglich eine Gedenktafel mit einer prognostizierbaren Haltbarkeitsdauer von einem Jahrzehnt an seinem Geburtshaus anbringen ließ: „Wo das Schöne nicht zählt, blüht vieles vergebens.“
Das ist ein Zitat aus dem Artikel zur Werner-Dürrson-Gedenkstätte in Riedlingen: Eintritt in ein Gespräch ohne Ende.

Die Stuttgarter Zeitung muss ich mir öfter zu Gemüte ziehen. Zu gut.

Mittwoch, 2. Mai 2012

befreunden

Im CULTurMag habe ich einen Artikel über Val McDermid gelesen und wie sie zum Internet steht. Sehr positiv. Und sie findet FB gut. Wie man da mit Leuten Kontakt halten und sich austauschen kann. Auch mit den Fans.

Das hat mich neugierig gemacht. Soll ich mich auf FB mit meinen Lieblingsschriftstellern befreunden? Kam mir dabei gestern noch komisch vor. Ich kenn die ja alle nicht persönlich, ich kenne halt deren Bücher (und Val McDermid zum Beispiel habe ich vor etlichen von Jahren gelesen - meine Lesegewohnheiten haben sich in der Zwischenzeit geändert). Mein Freundesbegriff ist da eben noch althergebracht.

Wie seht Ihr das? Bzw. habt Ihr da schon Erfahrungen?

Suche

 

Herzensdinge

Hier stand mal was zu Liebe und Verliebtheit. Jetzt hat es sich doch überlebt.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

Und hier noch meine Buchliste, was man mir so bei Amazon und Co kaufen kann.

*-*-*-*-*-*-*-*-*

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