Passwort
Manchmal sehne ich mich nach einem Passwort. Einem Schloss samt Schlüssel für einzelne Postings. Damit nur die lesen können, die ich für vertrauenswürdig befinde. Von denen ich weiss, sie sind bedacht und bedächtig, nachdenklich, reflektiert. Leute, die wissen, dass das Leben nicht so einfach ist, dass es nicht schwarz und nicht weiss gibt (wenn ja, ist das eine sehr rare Ausnahme, die nicht zu fassen ist). Die wissen, dass nichts - und besonders nicht Menschen - perfekt sind.
Normalerweise schert mich der fehlende Passwortschutz nicht (bei meinem Billig-Account gibt es den nicht). Die Leser, die sich hier tummeln, sind in aller Regel willkommene Leute. Leute, die ich gerne in meinem virtuellen Gästezimmer sehe.
Doch vor ein paar Wochen war das anders. Da habe ich mich kritisch mit einem Menschen (einem aus der Leitung) aus meiner alten Gemeinde auseinandergesetzt. Weil ich so fassungslos war, so um Fassung gerungen habe und mit dem Entsetzen zu kämpfen hatte. Es hatte nicht in meinen Kopf gepasst.
Und zack waren sie da, die sonst nie hier lesen. Angeführt von einem - soweit ich das erkennen kann - der seinen Rüssel immer in Sachen hineinsteckt, die nichts für ihn sind. Dann bekommt er die Panik und treibt alles um. Vorzugsweise geht er zu den Leitern (und die müssen erstmal was taugen, was sie in dem bewussten Fall anscheinend nicht tun).
Was hatte ich hier für ein Besucheraufkommen! Aber gesagt, gesagt hat keiner was zu mir, in keiner Weise.
Ich bin nur auf einmal aus der Mitgliederliste geschmissen worden, ohne einen Pieps. Zum Beispiel.
Meine Hauskreisleiterin hat sich als durchgeknallte Schachtel entpuppt, die nach dem Motto "Führer befiehl, wir folgen Dir" agiert. (Aber mögen tut sie mich trotzdem und möchte Kontakt zu mir.) Und hat mich aus dem Hauskreis - der ja eigentlich besonders da sein sollte, wenn es einem schlecht geht - ausgeschlossen.
Heuchlerischer Haufen. Extra-Heilige.
Für solche Sachen wäre ein Passwortschutz gut. Damit nur die lesen können, die mit dem Leben umgehen können.
Und schreiben, schreiben dürfte ich das alles gar nicht. Damit der, der seinen Rüssel überall reinsteckt, gar niemals auf die Idee kommt, die Verantwortung für sich selbst zu tragen. Niemals.
Decembré, darauf passt der Ausdruck "Fratzen" ganz genau. Du verstehst?
Und noch ein Nachtrag:
Habe von meinem alten Hauskreis eine christliche Postkarte bekommen. Sie würden an mich denken und für mich beten. Und alle haben sie unterschrieben.
"So typisch" war der Kommentar eines Freundes, der diesen verschrobenen Haufen selbst sehr gut kennt.
Und eigentlich, eigentlich dürfte ich das alles gar nicht schreiben.
Normalerweise schert mich der fehlende Passwortschutz nicht (bei meinem Billig-Account gibt es den nicht). Die Leser, die sich hier tummeln, sind in aller Regel willkommene Leute. Leute, die ich gerne in meinem virtuellen Gästezimmer sehe.
Doch vor ein paar Wochen war das anders. Da habe ich mich kritisch mit einem Menschen (einem aus der Leitung) aus meiner alten Gemeinde auseinandergesetzt. Weil ich so fassungslos war, so um Fassung gerungen habe und mit dem Entsetzen zu kämpfen hatte. Es hatte nicht in meinen Kopf gepasst.
Und zack waren sie da, die sonst nie hier lesen. Angeführt von einem - soweit ich das erkennen kann - der seinen Rüssel immer in Sachen hineinsteckt, die nichts für ihn sind. Dann bekommt er die Panik und treibt alles um. Vorzugsweise geht er zu den Leitern (und die müssen erstmal was taugen, was sie in dem bewussten Fall anscheinend nicht tun).
Was hatte ich hier für ein Besucheraufkommen! Aber gesagt, gesagt hat keiner was zu mir, in keiner Weise.
Ich bin nur auf einmal aus der Mitgliederliste geschmissen worden, ohne einen Pieps. Zum Beispiel.
Meine Hauskreisleiterin hat sich als durchgeknallte Schachtel entpuppt, die nach dem Motto "Führer befiehl, wir folgen Dir" agiert. (Aber mögen tut sie mich trotzdem und möchte Kontakt zu mir.) Und hat mich aus dem Hauskreis - der ja eigentlich besonders da sein sollte, wenn es einem schlecht geht - ausgeschlossen.
Heuchlerischer Haufen. Extra-Heilige.
Für solche Sachen wäre ein Passwortschutz gut. Damit nur die lesen können, die mit dem Leben umgehen können.
Und schreiben, schreiben dürfte ich das alles gar nicht. Damit der, der seinen Rüssel überall reinsteckt, gar niemals auf die Idee kommt, die Verantwortung für sich selbst zu tragen. Niemals.
Decembré, darauf passt der Ausdruck "Fratzen" ganz genau. Du verstehst?
Und noch ein Nachtrag:
Habe von meinem alten Hauskreis eine christliche Postkarte bekommen. Sie würden an mich denken und für mich beten. Und alle haben sie unterschrieben.
"So typisch" war der Kommentar eines Freundes, der diesen verschrobenen Haufen selbst sehr gut kennt.
Und eigentlich, eigentlich dürfte ich das alles gar nicht schreiben.
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Claudia Sperlich (Gast) - 9. Mai, 18:42
Immerhin hast Du auf diese Weise Klarheit geschaffen. Im Forum Deines Anbieters ist übrigens ein wenn auch etwas umständlicher Lösungsvorschlag für Dein Problem: http://help.twoday.net/stories/5971322/
Violine - 9. Mai, 23:19
Oh, Du hast sogar extra für mich rumgesucht! Mensch, danke! Muss ich mir morgen noch angucken. Jetzt ist es spät, komme gerade von der Orchesterprobe mit anschliessendem Beisammensein zurück.
Ja, das habe ich mir auch gedacht. Kein Rumeiern mehr, jetzt weiss ich, woran ich bin.
Ich lese gerade dieses Buch über sexuellen Missbrauch in der Kirche. Da steht auf S. 123: "Besonders in Krisen werden die Grundanschauungen und Wertvorstellungen der Leitung durch das Leitungshandeln erkennbar."
Der Autor - Werner Tzscheetzsch - meint damit nicht die klar und offen gesagten Regeln und Strukturen, sondern die, die am Grund von allem liegen, die oftmals nicht bewusst sind, aber alles Handeln durchdringen.
So schrill hatte ich mir das dort doch nicht vorgestellt. Aber gut, ich hatte hauptsächlich mit den Leuten zu tun, die tatsächlich integer sind. Und man guckt ja auch nicht immer so genau hin. Das kann man gar nicht leisten.
Und ich denke mir, dass das symptomatisch für viele Freikirchen steht, v.a. im Fundamentalismus, der ja die katholische Kirche rechts überholt.
Ja, das habe ich mir auch gedacht. Kein Rumeiern mehr, jetzt weiss ich, woran ich bin.
Ich lese gerade dieses Buch über sexuellen Missbrauch in der Kirche. Da steht auf S. 123: "Besonders in Krisen werden die Grundanschauungen und Wertvorstellungen der Leitung durch das Leitungshandeln erkennbar."
Der Autor - Werner Tzscheetzsch - meint damit nicht die klar und offen gesagten Regeln und Strukturen, sondern die, die am Grund von allem liegen, die oftmals nicht bewusst sind, aber alles Handeln durchdringen.
So schrill hatte ich mir das dort doch nicht vorgestellt. Aber gut, ich hatte hauptsächlich mit den Leuten zu tun, die tatsächlich integer sind. Und man guckt ja auch nicht immer so genau hin. Das kann man gar nicht leisten.
Und ich denke mir, dass das symptomatisch für viele Freikirchen steht, v.a. im Fundamentalismus, der ja die katholische Kirche rechts überholt.
ilana (Gast) - 12. Mai, 15:10
Und eigentlich, eigentlich ist das hier DEIN Blog und du darfst ALLES schreiben was du schreiben willst - und wenn es jemand nicht passt muss er ja nicht lesen.
Und eigentlich, eigentlich lass dir bloß nicht den Mund verbieten :) - bleib nicht deren Opfer.
Du schreibst wie du es empfindest, siehst, erlebst - und das ist vollkommen ok - ob das den anderen passt oder nicht - ist deren Problem.
Lass dich von denen nicht unterkriegen :)
Und eigentlich, eigentlich lass dir bloß nicht den Mund verbieten :) - bleib nicht deren Opfer.
Du schreibst wie du es empfindest, siehst, erlebst - und das ist vollkommen ok - ob das den anderen passt oder nicht - ist deren Problem.
Lass dich von denen nicht unterkriegen :)
Violine - 12. Mai, 16:48
Danke, Ilana!
Dein Kommentar tut so wohl!
Bei mir steht dahinter, dass ich die Leute eigentlich nicht verletzen will. Aber es geht doch nicht, dass ich vertusche! Das bringt gar niemandem etwas.
Eine Freundin, die bei diesem Konflikt mitbeteiligt ist, hat in einer Mail an eben besagten Leiter gemeint, "die Probleme so lange unter den Teppich zu kehren, bis der Teppich die Treppe berührt".
Ich muss die Dinge beim Namen nennen. Bei direkter Ansprache hilft es nichts (sie sind da um nichts besser als die katholische Kirche in den Missbrauchsfällen), aber bei meinem Blog, so denke ich mir, kann jeder nachlesen. Und sich informieren. Das ist eine Stimme, die nicht zum Schweigen zu bringen ist.
Was unangenehm ist, ist, wenn Menschen so absolut nicht zum Diskurs fähig sind. Deswegen auch meine Unbehaglichkeit wegen der selektiven Blogleserei.
Und weisst Du was? Langsam denke ich: "Der Lauscher an der Wand hört seine eigne Schand."
Vielen, vielen Dank nochmal für Deinen Kommentar. Der tut soooooo gut!
Dein Kommentar tut so wohl!
Bei mir steht dahinter, dass ich die Leute eigentlich nicht verletzen will. Aber es geht doch nicht, dass ich vertusche! Das bringt gar niemandem etwas.
Eine Freundin, die bei diesem Konflikt mitbeteiligt ist, hat in einer Mail an eben besagten Leiter gemeint, "die Probleme so lange unter den Teppich zu kehren, bis der Teppich die Treppe berührt".
Ich muss die Dinge beim Namen nennen. Bei direkter Ansprache hilft es nichts (sie sind da um nichts besser als die katholische Kirche in den Missbrauchsfällen), aber bei meinem Blog, so denke ich mir, kann jeder nachlesen. Und sich informieren. Das ist eine Stimme, die nicht zum Schweigen zu bringen ist.
Was unangenehm ist, ist, wenn Menschen so absolut nicht zum Diskurs fähig sind. Deswegen auch meine Unbehaglichkeit wegen der selektiven Blogleserei.
Und weisst Du was? Langsam denke ich: "Der Lauscher an der Wand hört seine eigne Schand."
Vielen, vielen Dank nochmal für Deinen Kommentar. Der tut soooooo gut!
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