Na ja, also wenn sich die Damen von #Aufschrei über ein Mädchen-T-Shirt aus dem Otto-Versand aufregen, auf dem steht „Ich bin in Mathe nur Deko“, dann finde ich das mehr als kleinkariert und humorlos.
Meine Fresse, man kann aber auch überall Diskriminierung hinein interpretieren. Und Ironie/Satire mit Frauenfeindlichkeit verwechseln.
Wenn man/frau es anprangern würde, dass für so ein T-Shirt vermutlich Frauen in menschenunwürdigen Verhältnissen arbeiten müssen, 12 oder 14 Stunden lang in Bangladesch oder sonst wo, und trotzdem kein Geld für Medikamente aufbringen können, um ihr krankes Kind zu behandeln - ja dann würde ich das für einen sinnvollen #Aufschrei halten.
Ich nehme an, darüber haben sich viele Frauen aus dem Bereich MINT aufgeregt. Viele von ihnen kenne solche Sager, und wie sie in ihrem Leben dagegen angekämpft haben und vielleicht immer noch müssen. Die Leute, die den betreffenden Frauen mit diesen Sagern kommen, die denken sich oft nichts dabei. Wenn es bei einem dieser Sager bliebe (und auch Jungen beträfe), dann würde frau das übergehen. Aber in der Masse kotzt es an.
Wobei ich für mich festgestellt habe, dass derartige Sager immer von Menschen kommen, die mit MINT nichts am Hut haben. Irgendwie scheint deren Logik zu sein, dass, wenn man selbst damit nichts am Hut hat, dann auch keine Frau damit was am Hut haben darf. Seltsame Logik.
Ich selbst fand an diesem T-Shirt die Herabwürdigung der Schule unmöglich. Otto sollte sich da heraushalten. Wenn jemand einzelnes für sich selbst so ein T-Shirt gestaltet, okay, aber nicht als Massenware.
Weisst Du, einer Freundin von mir ging es vor Jahrzehnten so, dass, als sie sich für Physik einschreiben wollte, ihr im Studentensekretariat gesagt wurde, was sie denn mit Physik wolle, sie sei doch eine Frau. Und hat sich von diesem Sager dann abschrecken lassen, ist MTA geworden.
Und ich muss sagen, Physik wäre das richtige für sie gewesen. Denn ihr hat das Hirntraining gefehlt, das man bei diesem Studium bekommt, die Arbeitsweise, die einem ins Blut übergeht. Darüber bin ich mit einem gemeinsamen Freund einer Meinung. (Sie hat sich später in diesem Beruf mit Hepatitis C infiziert, kam in eine leider medizinische Umschulung unter dem Niveau einer MTA und war danach erst recht arbeitslos. Sie hat ganz schwer drunter gelitten. In dieser Phase habe ich sie kennengelernt. Und auch gesehen, was für Fähigkeiten sie hat, aber nie entwickeln konnte mangels Studium. Es war traurig.)
Dieses Otto-T-Shirt (von den Arbeitsbedingungen, unter denen so ein T-Shirt hergestellt wird, ganz abgesehen) sieht vermeintlich charmant aus, aber es ist eben genau das, wie Frauen oft runtergesetzt werden: Auf die quasi charmante Art.
Um diese Art aufzulösen, sie erkennbar zu machen, ist #reizendeSchlagzeilen gut.
Huuu, das ist jetzt aber lang geworden! Torsten, ich versichere Dir, ich bin nicht in Rage oder irgendwie aufgewühlt.
Bloss diese Freundin, das nimmt mich noch mit. Ich habe vorgestern zusammen mit einer anderen Freundin ihre Wohnung ausgeräumt (sie ist dieses Jahr plötzlich verstorben, weisst Du) und da habe ich alle ihre Bücher gesehen, und damit auch ihre Träume. Seufz.
#Aufschrei
Meine Fresse, man kann aber auch überall Diskriminierung hinein interpretieren. Und Ironie/Satire mit Frauenfeindlichkeit verwechseln.
Wenn man/frau es anprangern würde, dass für so ein T-Shirt vermutlich Frauen in menschenunwürdigen Verhältnissen arbeiten müssen, 12 oder 14 Stunden lang in Bangladesch oder sonst wo, und trotzdem kein Geld für Medikamente aufbringen können, um ihr krankes Kind zu behandeln - ja dann würde ich das für einen sinnvollen #Aufschrei halten.
Wobei ich für mich festgestellt habe, dass derartige Sager immer von Menschen kommen, die mit MINT nichts am Hut haben. Irgendwie scheint deren Logik zu sein, dass, wenn man selbst damit nichts am Hut hat, dann auch keine Frau damit was am Hut haben darf. Seltsame Logik.
Ich selbst fand an diesem T-Shirt die Herabwürdigung der Schule unmöglich. Otto sollte sich da heraushalten. Wenn jemand einzelnes für sich selbst so ein T-Shirt gestaltet, okay, aber nicht als Massenware.
Weisst Du, einer Freundin von mir ging es vor Jahrzehnten so, dass, als sie sich für Physik einschreiben wollte, ihr im Studentensekretariat gesagt wurde, was sie denn mit Physik wolle, sie sei doch eine Frau. Und hat sich von diesem Sager dann abschrecken lassen, ist MTA geworden.
Und ich muss sagen, Physik wäre das richtige für sie gewesen. Denn ihr hat das Hirntraining gefehlt, das man bei diesem Studium bekommt, die Arbeitsweise, die einem ins Blut übergeht. Darüber bin ich mit einem gemeinsamen Freund einer Meinung. (Sie hat sich später in diesem Beruf mit Hepatitis C infiziert, kam in eine leider medizinische Umschulung unter dem Niveau einer MTA und war danach erst recht arbeitslos. Sie hat ganz schwer drunter gelitten. In dieser Phase habe ich sie kennengelernt. Und auch gesehen, was für Fähigkeiten sie hat, aber nie entwickeln konnte mangels Studium. Es war traurig.)
Dieses Otto-T-Shirt (von den Arbeitsbedingungen, unter denen so ein T-Shirt hergestellt wird, ganz abgesehen) sieht vermeintlich charmant aus, aber es ist eben genau das, wie Frauen oft runtergesetzt werden: Auf die quasi charmante Art.
Um diese Art aufzulösen, sie erkennbar zu machen, ist #reizendeSchlagzeilen gut.
Huuu, das ist jetzt aber lang geworden! Torsten, ich versichere Dir, ich bin nicht in Rage oder irgendwie aufgewühlt.
Bloss diese Freundin, das nimmt mich noch mit. Ich habe vorgestern zusammen mit einer anderen Freundin ihre Wohnung ausgeräumt (sie ist dieses Jahr plötzlich verstorben, weisst Du) und da habe ich alle ihre Bücher gesehen, und damit auch ihre Träume. Seufz.