Erst einmal die Frage: Wer von uns ist heute nicht irgendwie psychisch gestört? ^^ Depressive Stimmungen kennt jeder, eine eingefahrene Depression ist etwas ganz anderes. Es ist schwer, das zu erkennen und eine richtige Diagnose stellen kann m. E. nur ein Facharzt. Es gibt auch einfach schwierige Menschen, wobei die "Schwierigkeit" sich mit dem Alter noch verstärkt (Altersstarrsinn).
Als Angehöriger ist es schwer, hier eine Entscheidung zu treffen. In wie weit will und kann man in das Leben eines anderen eingreifen. Möchte er selbst die Hilfe haben oder nicht? Ich habe selbt in der Familie so einen "Fall", der Ende letzten Jahres eskalierte, was heißt, sie ist nun in einem Pflegeheim. Ihre Leidensgeschichte begann schon ca. 15 Jahre vorher und kam schleichend, es war kein Ereignis mit Aha-Effekt. Anfangs wunderte man sich noch, versuchte zu helfen, zu arrangieren, aber sie wurde immer "schrulliger" und immer schwerer zugänglich. Die letzten 5 Jahre hatte ich mich weitestgehend zurückgezogen, daher kann ich die Entscheidung deines Bekannten sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder ist bereit, einen Großteil seines Lebens zu opfern für eine Sache, die keine Aussicht auf Erfolg hat und man keinen Dank erhält, eher das Gegenteil.
Das Problem an der Sache ist, dass man als naher Angehöriger immer irgendwie emotional involviert ist, man kann die Vorfälle nicht distanziert betrachten. Dabei ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass die kranke Person es nicht absichtlich macht und nicht in der Lage ist, sich selbst und ihr Umfeld richtig wahrzunehmen. Es ist eine Krankheit!
Man könnte zwar wahrscheinlich mit Medizin gut abhelfen. In der älteren Generation sind Psychiater und die Tabletten, die sie verschreiben, aber tabu. Man ist ja schließlich nicht irre.
Was bleibt? Da sein, wenn es drauf ankommt, aber auf gewisse Grenzen achten, um sich selbst zu schützen. Mehr kann man nicht tun, wenn die betroffene Person nicht selbst Hilfe will. Ein Fachmann sagte mir mal "Jeder hat das Recht auf Krankheit". Solange die Person weder für sich noch für das Umfeld eine Gefahr darstellt, gibt es keine Möglichkeit, einzugreifen.
Viel Kraft für deinen Bekannten! Der Rest der Familie sollte zusammenhalten und an einem Strang ziehen.
Danke für Deinen Kommentar. Das Thema scheint sehr viele zu berühren, ich denke, ich werde das auch dauerhaft von meiner Startseite aus verlinken.
Ich glaube, ich habe mich in meiner Einleitung etwas ungeschickt ausgedrückt. Oder Depression ist einfach das Stichwort.
Mir ging es eigentlich einfach um deutlich schwierige Leute, die einen immer wieder vor haarige Entscheidungen stellen, will man irgendwie zu Potte kommen mit ihnen.
Vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Oder hört sich das wieder zu ungenau an? Ich will halt auch keine näheren Beispiele anführen, weil das doch sehr leicht sehr speziell und persönlich wird, also nicht in die Öffentlichkeit gehört.
Und ganz wichtig ist für mich auch das Umfeld um diesen schwierigen Menschen drumrum. Ist es klarsichtig oder trägt es die Schwierigkeiten mit bzw. verschlimmert sie nur noch?
Ich glaube, diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten, da ein jeder eine andere Schmerzgrenze hat. Ist ein gewisses Maß an Vorfällen erreicht, muss man auch sich selbst die Frage stellen, wie weit man gehen will, was man bereit ist zu geben.
Schwierige Menschen gibt es heute mehr als genug :-) Man kann hier keine allgemein gültige Aussage treffen, jede Situation ist anders. Vielleicht hilft es dir, mal mit dem Rest der Familie darüber zu reden, ohne die betroffene Person, damit das Thema mal auf den Tisch gebracht wird? Sehen die anderen es entspannter als du, kannst du immer noch deinen Standpunkt verdeutlichen und evtl. auch Beispiele vorbringen. Wenn du das Gefühl hast, gegen Windmühlen zu kämpfen, würde ich dir zum eigenen Schutz deines Seelenfriedens einen Rückzug empfehlen, so etwas frisst einen auf. Wichtig ist aber, dass du dann kein schlechtes Gewissen hast deswegen.
Im Endeffekt kann dir bei dieser Entscheidung keiner helfen. Wenn du das Gefühl hast, du musst handeln, dann tu es. Ich würde in dieser Situation erst einmal das Gespräch suchen und auch klar machen, wie sehr dich die Situation belastet. Wenn du Glück hast, bringt es euch wieder näher zusammen und sogar einen Schritt nach vorne, sei aber nicht enttäuscht, wenn du erst einmal die volle Ablehnung erfährst. Das halte ich sogar für wahrscheinlicher.
Die Familie kann man sich eben leider nicht aussuchen. Ich habe mich von dem Zwang befreit, dass man sich verstehen muss, egal was es kostet, weil man eben Familie ist. Gute Freunde, die ich mir selbst ausgesucht habe und die sich mehrfach "bewährt" haben, die aus freien Stücken ihre Hilfe angeboten haben ohne dumme Kommentare und ohne Gegenleistungen zu erwarten, sind heute viel mehr meine "Familie" als die richtige. Das ist zwar schade, aber nicht jede Familie "funktioniert". Es ist immer ein Geben und Nehmen und man sollte den Mut haben, bei einseitigen Verhältnissen einen Schlussstrich zu ziehen. Mir hat das unheimlich gut getan und das Selbstbewusstsein gestärkt.
So oder so, ich schick' dir mal eine extragroße Kiste Kraft zum Nachtanken ^^
Wegen der ganz, ganz, ganz schwierigen Person in meiner Familie - u.a. deswegen so schwierig, weil dasjenige nicht auf mich hört - habe ich mich schon bei anderen Familienmitgliedern ausgeheult. Die meisten wollten nicht hören/glauben.
Aber mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Auch anderen in der Familie fällt jetzt auf, wie unglaublich schwierig dieser Mensch und was für Probleme er schafft.
Definition
Als Angehöriger ist es schwer, hier eine Entscheidung zu treffen. In wie weit will und kann man in das Leben eines anderen eingreifen. Möchte er selbst die Hilfe haben oder nicht? Ich habe selbt in der Familie so einen "Fall", der Ende letzten Jahres eskalierte, was heißt, sie ist nun in einem Pflegeheim. Ihre Leidensgeschichte begann schon ca. 15 Jahre vorher und kam schleichend, es war kein Ereignis mit Aha-Effekt. Anfangs wunderte man sich noch, versuchte zu helfen, zu arrangieren, aber sie wurde immer "schrulliger" und immer schwerer zugänglich. Die letzten 5 Jahre hatte ich mich weitestgehend zurückgezogen, daher kann ich die Entscheidung deines Bekannten sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder ist bereit, einen Großteil seines Lebens zu opfern für eine Sache, die keine Aussicht auf Erfolg hat und man keinen Dank erhält, eher das Gegenteil.
Das Problem an der Sache ist, dass man als naher Angehöriger immer irgendwie emotional involviert ist, man kann die Vorfälle nicht distanziert betrachten. Dabei ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass die kranke Person es nicht absichtlich macht und nicht in der Lage ist, sich selbst und ihr Umfeld richtig wahrzunehmen. Es ist eine Krankheit!
Man könnte zwar wahrscheinlich mit Medizin gut abhelfen. In der älteren Generation sind Psychiater und die Tabletten, die sie verschreiben, aber tabu. Man ist ja schließlich nicht irre.
Was bleibt? Da sein, wenn es drauf ankommt, aber auf gewisse Grenzen achten, um sich selbst zu schützen. Mehr kann man nicht tun, wenn die betroffene Person nicht selbst Hilfe will. Ein Fachmann sagte mir mal "Jeder hat das Recht auf Krankheit". Solange die Person weder für sich noch für das Umfeld eine Gefahr darstellt, gibt es keine Möglichkeit, einzugreifen.
Viel Kraft für deinen Bekannten! Der Rest der Familie sollte zusammenhalten und an einem Strang ziehen.
Liebe Grüße
Das Personal der Katzenpension
Ich glaube, ich habe mich in meiner Einleitung etwas ungeschickt ausgedrückt. Oder Depression ist einfach das Stichwort.
Mir ging es eigentlich einfach um deutlich schwierige Leute, die einen immer wieder vor haarige Entscheidungen stellen, will man irgendwie zu Potte kommen mit ihnen.
Vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Oder hört sich das wieder zu ungenau an? Ich will halt auch keine näheren Beispiele anführen, weil das doch sehr leicht sehr speziell und persönlich wird, also nicht in die Öffentlichkeit gehört.
Und ganz wichtig ist für mich auch das Umfeld um diesen schwierigen Menschen drumrum. Ist es klarsichtig oder trägt es die Schwierigkeiten mit bzw. verschlimmert sie nur noch?
Grenzen
Schwierige Menschen gibt es heute mehr als genug :-) Man kann hier keine allgemein gültige Aussage treffen, jede Situation ist anders. Vielleicht hilft es dir, mal mit dem Rest der Familie darüber zu reden, ohne die betroffene Person, damit das Thema mal auf den Tisch gebracht wird? Sehen die anderen es entspannter als du, kannst du immer noch deinen Standpunkt verdeutlichen und evtl. auch Beispiele vorbringen. Wenn du das Gefühl hast, gegen Windmühlen zu kämpfen, würde ich dir zum eigenen Schutz deines Seelenfriedens einen Rückzug empfehlen, so etwas frisst einen auf. Wichtig ist aber, dass du dann kein schlechtes Gewissen hast deswegen.
Im Endeffekt kann dir bei dieser Entscheidung keiner helfen. Wenn du das Gefühl hast, du musst handeln, dann tu es. Ich würde in dieser Situation erst einmal das Gespräch suchen und auch klar machen, wie sehr dich die Situation belastet. Wenn du Glück hast, bringt es euch wieder näher zusammen und sogar einen Schritt nach vorne, sei aber nicht enttäuscht, wenn du erst einmal die volle Ablehnung erfährst. Das halte ich sogar für wahrscheinlicher.
Die Familie kann man sich eben leider nicht aussuchen. Ich habe mich von dem Zwang befreit, dass man sich verstehen muss, egal was es kostet, weil man eben Familie ist. Gute Freunde, die ich mir selbst ausgesucht habe und die sich mehrfach "bewährt" haben, die aus freien Stücken ihre Hilfe angeboten haben ohne dumme Kommentare und ohne Gegenleistungen zu erwarten, sind heute viel mehr meine "Familie" als die richtige. Das ist zwar schade, aber nicht jede Familie "funktioniert". Es ist immer ein Geben und Nehmen und man sollte den Mut haben, bei einseitigen Verhältnissen einen Schlussstrich zu ziehen. Mir hat das unheimlich gut getan und das Selbstbewusstsein gestärkt.
So oder so, ich schick' dir mal eine extragroße Kiste Kraft zum Nachtanken ^^
Aber mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Auch anderen in der Familie fällt jetzt auf, wie unglaublich schwierig dieser Mensch und was für Probleme er schafft.
Von daher muss ich einfach nur noch abwarten.