Montag, 7. Juni 2010

Was machen?

Was machen, wenn ein Mensch, den man kennt, auf irgendeine Art psychisch erkrankt oder gestört ist? Was machen, wenn der grösste Teil des Umfelds das nicht erkennt?

Ein Bekannter von mir hat das - Vater depressiv, in der Familie hat es ausser ihm niemand erkannt oder wahrhaben wollen - so gelöst: "Steiget mir in d' Dasch!"
Und hat sich von ihnen - zumindest für eine Zeitlang - getrennt.

Bleibt wirklich immer nur die Trennung? Wobei die Trennung nur allzuverständlich ist, will man nicht hohe Kosten zahlen. Hohe psychische Kosten.

Wie erlebt Ihr das? Wie löst Ihr das für Euch?

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Rippchen - 7. Jun, 16:52

Schwierig..

Sehr, sehr schwierig! :(
Eventuell könnte das "Nicht-erkennen" eine Art "Nicht-wahr-haben-wollen" sein.. aus Angst vor der eigenen Hilflosigkeit oder davor, was die "Nachbarn denken" könnten..
Innerhalb der Familie kann eine Depression z.B. auch gerade deshalb unerkannt vor sich hin wachsen, weil man zu wenig Abstand zu einander hat..
Außenstehenden fällt "ungewöhnliches" Verhalten vielleicht auch viel eher auf!
Aber ich glaube, das eigentliche Problem ist "Wie spreche ich solch ein (peinliches*) Thema an?"
Die Betroffenen reagieren ja meist nicht gerade erfreut darüber, das so eine "Schwäche" von anderen erkannt wurde..
Eine Trennung von einem Kranken kann ich nur deshalb "verstehen", weil, wie du ja schon geschrieben hast, die Kosten für einen selbst wirklich sehr, sehr hoch sein können.. meist zahlt man am Ende drauf, ohne das es dem Betroffenen besser geht!
Ich wünschte, ich könnte dir einen Rat geben.. vielleicht ist es am Besten, man setzt sich mit einer Selbsthilfegruppe in Verbindung.. diese können einem vielleicht am ehesten einen Rat geben, wie man mit so einer Situation am Besten umgehen kann..
Liebe Grüße!

(Ja, ich weiß.. psychische Erkrankungen sollten einem eigentlich nicht peinlich sein müssen.. ich leide seit meiner Kindheit unter einer Angststörung.. und trotz besserer Aufklärung durch die Medien ist es mir doch sehr peinlich, jemandem davon erzählen zu müssen..)

Violine - 7. Jun, 17:09

Liebes Rippchen,
ich für mich löse so etwas - Depression war nur ein Beispiel, das können auch zig andere Sachen sein - im Moment so, dass ich den Leuten aus dem Weg gehe, sie auf ihrem Mist sitzen lasse.
Aber ich kenne auch anderes, und ich bewundere diese Leute. Ich finde das ganz stark. Ein Freund von mir hat eine Freundin, die als "schwierig" (aus Traumagründen wohl oder wie auch immer man das bezeichnen soll - Trauma ist ein weites Feld) zu bezeichnen ist. Er trennt sich aber nicht von ihr, sondern liest psychologische Schinken für den Laien. Er sucht so richtig nach Orientierung.
Er ist aber auch so einer, der seinen Kopf gebraucht und auf gute Art Grenzen setzt.

Danke für deinen Beitrag. Mich interessiert das gerade, weil es wirklich ein sehr schwieriges Feld ist. Sehr schwierig.

Und: Es ist nicht nur die Trennung vom "kranken" Menschen, sondern auch die Trennung vom pfuschenden Umfeld. Ich habe den Eindruck, das Verhalten des Umfelds wiegt genausoviel wie das des "Kranken".
Violine - 7. Jun, 17:10

Über Twitter habe ich eine Buchanregung bekommen:

http://www.balance-verlag.de/Buecher/depression_manie/book/039.html
http://www.psychiatrie.de/bibliothek/buecher/familie/article/bischkopf_mit_depressiv_erkrankten_menschen_leben.html

Es geht beidesmal um dasselbe Buch.
Ich trag's hier mal ein, vielleicht interessiert es noch jemanden?

Andreas (Gast) - 7. Jun, 17:14

Tun anstatt reden

Wenn ich ein verändertes Verhalten bemerke, würde ich versuchen, den depressiven Angehörigen zu Tätigkeiten anzuregen und zu veranlassen, aber ohne viele Worte. Ich glaube, mit Reden kommt man nicht weit, weil Depressive schon sehr weit weg von allen sind. Das sagt er ja selber: "Ihr könnt mich mal ..."

Aber wenn er schon gegangen ist, wird es richtig schwer. Dann vielleicht nach einer Weile mal vorbeischauen und fragen, wie es geht?

Grundsätzlich scheint mir seine Reaktion, dass er geht, zu sagen, dass die Familie/Angehörigen der Grund für seine Depression sind. Wenn das von ihm so wahrgenommen wird, dann wird Hilfe von ihnen kaum möglich sein. Ich glaube, dass solche Veränderungen im Benehmen eines Erkrankten ja immer auch ein instinktiver Selbstschutz vor weiterem Schaden sind und deshalb ernst genommen werden sollten in dem, was er damit sagt: "Mit euch geht es nicht!"

Viele Grüße

Violine - 7. Jun, 17:32

Oh, der Bekannte von mir, der war nicht selbst depressiv, sondern sein inzwischen verstorbener Vater war es. Aber er war wegen der unsinnigen Familienstrukturen glaube ich mehrmals in Kur oder so.

Aber ansonsten stimmt es. Wenn einer erstmal so richtig in seine Depression versunken ist, dann hilft kaum etwas.

Aber eigentlich ist es ein positiver Schritt, zu gehen, wenn die eigene Depression aus der Familie stammt. Bei einem Familienmitglied von mir ist es so, und dasjenige ist leider nicht gegangen. (Leidet unter seiner Ursprungsfamilie, nicht unter mir oder so.)
Kann nur gut sein, wenn man die krankmachenden Strukturen verlässt.
romeomikezulu - 7. Jun, 17:28

Fast nicht lösbar.

Zum Einen erkennt das Umfeld oft SEHR WOHL, zumindest diffus, dass da "irgendwas nicht stimmt". Meist weiß aber Keiner, wie damit umgehen.
Daher tut man mal so, wie es einem doch eigentlich lieber wäre - das Bild mit den drei Affen kommt da einem sofort wieder ins Gedächtnis.

"Fast nicht lösbar", weil zu einer Veränderung am und für den Betroffenen als Allererstes die Einsicht in die eigene Situation (=Hilfebedürftigkeit) fehlt.
Ohne die geht es aber keinen Schritt vorwärts.
Als Beteiligter ist man da ganz schnell in der Situation, emotional auf Verschleiß
zu fahren - man tut und tut und redet, aber es bringt nichts.

Zumindest bei Männern ist die hohe Vererblichkeit von psychischen Abnormitäten ja schon gut dokumentiert, das gilt speziell für die Befunde Alkoholismus und Depressionen, oft Hand in Hand gehend (spätestens nach einigen Jahren).

Ich habe schon mit Bulimie-erkrankten Frauen, ein andermal als Kind mißbrauchten Frauen zusammengelebt, habe in den letzten 24 Monaten drei Arbeitskollegen (Männer!) durch deren Selbstmord verloren (3x Depressionen), habe also schon die eine oder andere psychsiche "Abweichung von NormalNull" gesehen - und bin leider zu der Erkenntnis kommen:
Den FRAUEN war (in meinem Erleben) immer irgendwie ein Stück weit zu helfen.

Aber einen depressiv erkrankten MANN, für dessen Symptome es zumindest eine teilweise körperliche Begründung gibt (Suchbegriff: Schläfenlappen, Amygdalabereich ), den rettet NICHTS mehr.

Der Außen-Beteiligte muss sehr bald erkennen, dass er zwischen "eigenem Verschleiß" und "distanzierter Anteilnahme + Hilfestellung/Situationslinderung" wählen muss.

Violine - 7. Jun, 17:37

Harte Erfahrungen, aber es stimmt.

Die drei Affen, jawohl. Das kenne ich nur zu gut. Und WIE ich das ablehne. Ohne mich. "Sei doch nicht immer so sensibel" habe ich mir anhören müssen, "nimm den nicht so ernst", ...

Dass die Männer sich aber auch so sehr verbergen müssen! Das war der Auslöser für dieses Posting: ein Mann - weitere Bekanntschaft - der seine Traumatisierung leugnet.
Na, damit will ich aber nichts zu tun haben, mit dieser Verleugnung.
Herr John (Gast) - 8. Jun, 09:27

...

In meiner Arbeit mit psychisch kranken habe ich nur eine Antwort - sofort handeln und ggbf durchsetzen mit allen mitteln.

Im privaten schaut das wieder etwas anders aus. In unserer Familie steht Kommunikation an erster stelle. Veränderungen würden so relativ schnell bemerkt. Psychisch und Psychiatrische Probleme sind in aller Regel bio-psycho-sozialen Auslösers. Vor allem im Bekanntenkreis des Internets bin ich zu letzt auf uneinsichtig psychiatrisch erkrankte gestoßen. Mir half nur Verantwortung für mich selbst zu übernehmen und mich zurück zu ziehen. Das würde ich jedem raten.

Violine - 8. Jun, 10:33

Du bringst das gut auf den Punkt Herr John.

In Deiner Arbeit hast Du ja auch die Leute, die in Behandlung sind, mit 'nem Umfeld bei ihnen, das sich wohl in der Regel auch auf die eine oder andere Weise damit auseinandergesetzt hat.
Dann hast Du ja noch die Verantwortung und ausserdem Kollegen.

Im privaten Bereich kann das ganz erheblich anders aussehen. Völlige Verleugnung, wo man sich nur aufreibt, wenn man dagegen angeht. Da muss man sich dazu entschliessen, sich rauszuziehen und es einfach laufen zu lassen.
Ilana (Gast) - 8. Jun, 14:19

Ich schau mir das an, spreche es an, rege an sich Hilfe zu holen, unterstütze auch eine Weile, aber bin nicht bereit die Verantwortung für diesen Menschen zu übernehmen.

Wenn sich trotz all der Unterstützung (z.Bsp mit ihm zu Terminen bei Beratungsstellen gehen, oder ähnliches) sich nichts ändert - ziehe ich mich zurück.

Wenn der Betroffene nicht will, beißt man sich die Zähne aus. Für mich bedeutet das Rückzug - und auch sagen: ich spiel das nicht mit, lass mich nicht einspannen - du bist erwachsen und musst selbst Verantwortung übernehmen. Ich weiß, dass du das grade nicht so kannst, doch ich KANN das nicht für dich übernehmen, ich bin bereit dir zu helfen fachliche Hilfe zu holen - mehr kann und will ich nicht anbieten. Wenn du keine fachliche Hilfe willst oder meinst sie nicht zu brauchen, werde ich mich zurückziehen, weil es mir nicht gut tut zuzusehen, wie du dich zugrunde richtest. Hier sind Telefonnummern und Stellen an die du dich wenden kannst (die ich auf einen Zettel schreibe). Wenn du bereit bist Hilfe anzunehmen, kannst du mich anrufen und ich werde dir helfen. Doch bis dahin kann ich nicht, weil es mir damit nicht gut geht - und so wie du für dein Leben Verantwortung übernehmen musst, muss ich das auch für mich in meinem. Hier ist eine meiner Grenzen erreicht.

Manchmal etwas mehr durch die Blume (oder nicht von jetzt auf gleich) - aber immer klar - auch wenn es demjenigen dann oft weh tut - hilft man ihm nicht, wenn man in diese "Co-Abhängigkeiten" reinrutscht, die grade bei psychischen Erkrankungen häufig vorkommt.

Anders sieht es bei akuter Lebensbedrohung aus. Da hängt es davon ab wie gut ich jemanden kenne.

Ich bin da sehr direkt und deutlich. Als selbst psychisch Kranke war das für mich in solchen Zeiten immer wichtig (auch wenn es im ersten Moment eher wie ein Hammer auf dem Kopf war), Grenzen kannte ich nicht - vor allem nicht meine. Doch es liegt in der Verantwortung eines jeden Erwachsenen, seine eigenen Grenzen klar zu machen und zu wahren - auch Kranken gegenüber. Co-Abhängigkeiten unterstützen die Krankheit - nicht den Menschen.

liebe Grüße
Ilana

Violine - 8. Jun, 14:24

Du hast eine sehr gesunde und vernünftige Einstellung, Ilana.
Was ich halt in meinem Leben schon angetroffen habe, das ist das unvernünftige Umfeld. Du sprichst das ja an mit der Co-Abhängigkeit. Diesen Leuten ist auch nicht zu helfen und zumindest für mich löse ich es so, dass ich mich in deren Lebensstil nicht einmische und mich entferne.
Und das mit den Grenzen: Das ist sehr wichtig und richtig. Menschen scheuen sich oft, deutlich Grenzen zu setzen. Aber das leistet nur der Krankheit Vorschub.
Ilana (Gast) - 8. Jun, 14:37

Co-Abhängigkeit ist auch eine Krankheit - auch eine Abhängigkeit - auch da hilft nur "klare Ansage" - das versuchen demjenigen zu verdeutlichen - und auch hier unterstützen Hilfe zu finden usw - und die eigenen Grenzen wahren und klar machen.
Violine - 8. Jun, 14:50

Sehr richtig. Und ich denke, je klarer und konsequenter die Ansage, desto besser. Durch die Blume hilft in der Regel gar nichts.
Na ja, okay, die breitgefächerte Erfahrung eines Psychologen oder Sozialarbeiters habe ich nicht, aber mit meiner vergleichsweise geringen Erfahrung kann ich Dir nur vollstens zustimmen.
boundless spirit - 9. Jun, 13:19

Das kenne ich....

Dieses Problem hat mich 2009 überannt. Mein Bruder+Schwägerin haben mich bzw. uns jahrelang etwas vorgespielt. Ich habe dieses Problem schon immer gesehen und war damit alleine. Heute 2010 weiss ich das meine Schwägerin eine Posttraumatische Störung hat. Sie hat mich beleidigt - beschimpft- belogen, denoch kann man nur Mitleid für sie haben. Der Kranke muss selber erkennen das er HILFE braucht, vorher kann man Ihm nicht helfen. Ich hoffe ich konnte DIR helfen. Es ist schwer mit solch einer Situation fertig zu werden ! Ich wünsche DIR VIEL KRAFT !

Violine - 9. Jun, 13:53

Puh, in der Familie, mit den ganzen Bindungen! Das ist immer schwer.

Bei meiner Familie muss ich einfach gucken, was die Zukunft bringt. Machen kann ich selbst nichts mehr. Wenn es nicht klappt, muss ich mich halt von allen trennen. Ein bisschen schade ist das schon, denn mir will keiner böse und so.
Und dasjenige, das ein mordsmässiger Unruhestifter ist, den ich überhaupt nicht aushalte, dasjenige lässt mich seit 2 1/2 Jahren in Ruhe. Gründe sind mir unbekannt.
Von daher kann ich den Rest einfach auf michzukommen lassen.
Na ja, Einsicht kommt in der Regel nicht von heute auf morgen, das braucht schon Zeit.

Das Posting hier hatte ich aber nicht wegen meiner Familie geschrieben - da ist mir schon lange klar, wohin der Hase läuft - sondern weil ich durch einen entfernten Bekannten erinnert worden bin, der "Scheiss" macht.
Menachem (Gast) - 10. Jun, 22:56

Wenn einer einen Bypass braucht, holt man sich doch auch nicht Schere und Zwirn, und macht das bisschen selber. Man kann sich aber an dessen Bett setzen, ihm die Hand halten und Ruhe und Begleitung geben.
Es gibt da für mich absolut und garkeinen Unterschied, ob das pysische oder psyschiche Erkrankungen sind - die gehören in fachkompetente Hände, und Depression ist nicht wie eine kleine Erkältung, an der man mal selbst etwas herumdoktert.
Das schwierige an der Sache ist, das man selbst nicht`s tun kann und doch meint, man könnte. Die eigene Hilflosigkeit ist das Schwierige und die Geduld, und selbst wenn diese bis zum letzten Atemzug notwenidig ist, ob der der Kranke selbst den Weg findet. Mit einer Erwartung, mann könnte den Kranken durch Vernunft zu irgendetwas bewegen, das sind die Dinge, die einen dann selbst zur Verzweifelung treiben, weil sich nicht fruchten - und dann setzt man Grenzen, und die sind für alle an der Krankheit Beteiligten nicht gesundheitsfördernd.
Wenn einer Diabetes hat, müssen alle lernen, diese Krankheit zu akzeptieren und damit zu leben. Auch diese verändert das Leben und mag es auch beeinträchtigen. Und wenn Synapsenwege und Hirnareale nicht mehr komplett funktionstüchtig sind, dann ist das wöhl ähnlich.
Eine schwierige Aufgabe und Prüfung, bei der vielleicht auch der Verständniss haben darf, der diese schwierige Prüfung nicht nach meiner Ansicht und Anforderung meistert.

Katzenpension - 13. Jun, 18:39

Definition

Erst einmal die Frage: Wer von uns ist heute nicht irgendwie psychisch gestört? ^^ Depressive Stimmungen kennt jeder, eine eingefahrene Depression ist etwas ganz anderes. Es ist schwer, das zu erkennen und eine richtige Diagnose stellen kann m. E. nur ein Facharzt. Es gibt auch einfach schwierige Menschen, wobei die "Schwierigkeit" sich mit dem Alter noch verstärkt (Altersstarrsinn).
Als Angehöriger ist es schwer, hier eine Entscheidung zu treffen. In wie weit will und kann man in das Leben eines anderen eingreifen. Möchte er selbst die Hilfe haben oder nicht? Ich habe selbt in der Familie so einen "Fall", der Ende letzten Jahres eskalierte, was heißt, sie ist nun in einem Pflegeheim. Ihre Leidensgeschichte begann schon ca. 15 Jahre vorher und kam schleichend, es war kein Ereignis mit Aha-Effekt. Anfangs wunderte man sich noch, versuchte zu helfen, zu arrangieren, aber sie wurde immer "schrulliger" und immer schwerer zugänglich. Die letzten 5 Jahre hatte ich mich weitestgehend zurückgezogen, daher kann ich die Entscheidung deines Bekannten sehr gut nachvollziehen. Nicht jeder ist bereit, einen Großteil seines Lebens zu opfern für eine Sache, die keine Aussicht auf Erfolg hat und man keinen Dank erhält, eher das Gegenteil.

Das Problem an der Sache ist, dass man als naher Angehöriger immer irgendwie emotional involviert ist, man kann die Vorfälle nicht distanziert betrachten. Dabei ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass die kranke Person es nicht absichtlich macht und nicht in der Lage ist, sich selbst und ihr Umfeld richtig wahrzunehmen. Es ist eine Krankheit!

Man könnte zwar wahrscheinlich mit Medizin gut abhelfen. In der älteren Generation sind Psychiater und die Tabletten, die sie verschreiben, aber tabu. Man ist ja schließlich nicht irre.

Was bleibt? Da sein, wenn es drauf ankommt, aber auf gewisse Grenzen achten, um sich selbst zu schützen. Mehr kann man nicht tun, wenn die betroffene Person nicht selbst Hilfe will. Ein Fachmann sagte mir mal "Jeder hat das Recht auf Krankheit". Solange die Person weder für sich noch für das Umfeld eine Gefahr darstellt, gibt es keine Möglichkeit, einzugreifen.

Viel Kraft für deinen Bekannten! Der Rest der Familie sollte zusammenhalten und an einem Strang ziehen.

Liebe Grüße
Das Personal der Katzenpension

Violine - 13. Jun, 19:41

Danke für Deinen Kommentar. Das Thema scheint sehr viele zu berühren, ich denke, ich werde das auch dauerhaft von meiner Startseite aus verlinken.

Ich glaube, ich habe mich in meiner Einleitung etwas ungeschickt ausgedrückt. Oder Depression ist einfach das Stichwort.
Mir ging es eigentlich einfach um deutlich schwierige Leute, die einen immer wieder vor haarige Entscheidungen stellen, will man irgendwie zu Potte kommen mit ihnen.
Vielleicht ist es so besser ausgedrückt. Oder hört sich das wieder zu ungenau an? Ich will halt auch keine näheren Beispiele anführen, weil das doch sehr leicht sehr speziell und persönlich wird, also nicht in die Öffentlichkeit gehört.

Und ganz wichtig ist für mich auch das Umfeld um diesen schwierigen Menschen drumrum. Ist es klarsichtig oder trägt es die Schwierigkeiten mit bzw. verschlimmert sie nur noch?
Katzenpension - 14. Jun, 18:50

Grenzen

Ich glaube, diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten, da ein jeder eine andere Schmerzgrenze hat. Ist ein gewisses Maß an Vorfällen erreicht, muss man auch sich selbst die Frage stellen, wie weit man gehen will, was man bereit ist zu geben.
Schwierige Menschen gibt es heute mehr als genug :-) Man kann hier keine allgemein gültige Aussage treffen, jede Situation ist anders. Vielleicht hilft es dir, mal mit dem Rest der Familie darüber zu reden, ohne die betroffene Person, damit das Thema mal auf den Tisch gebracht wird? Sehen die anderen es entspannter als du, kannst du immer noch deinen Standpunkt verdeutlichen und evtl. auch Beispiele vorbringen. Wenn du das Gefühl hast, gegen Windmühlen zu kämpfen, würde ich dir zum eigenen Schutz deines Seelenfriedens einen Rückzug empfehlen, so etwas frisst einen auf. Wichtig ist aber, dass du dann kein schlechtes Gewissen hast deswegen.
Im Endeffekt kann dir bei dieser Entscheidung keiner helfen. Wenn du das Gefühl hast, du musst handeln, dann tu es. Ich würde in dieser Situation erst einmal das Gespräch suchen und auch klar machen, wie sehr dich die Situation belastet. Wenn du Glück hast, bringt es euch wieder näher zusammen und sogar einen Schritt nach vorne, sei aber nicht enttäuscht, wenn du erst einmal die volle Ablehnung erfährst. Das halte ich sogar für wahrscheinlicher.

Die Familie kann man sich eben leider nicht aussuchen. Ich habe mich von dem Zwang befreit, dass man sich verstehen muss, egal was es kostet, weil man eben Familie ist. Gute Freunde, die ich mir selbst ausgesucht habe und die sich mehrfach "bewährt" haben, die aus freien Stücken ihre Hilfe angeboten haben ohne dumme Kommentare und ohne Gegenleistungen zu erwarten, sind heute viel mehr meine "Familie" als die richtige. Das ist zwar schade, aber nicht jede Familie "funktioniert". Es ist immer ein Geben und Nehmen und man sollte den Mut haben, bei einseitigen Verhältnissen einen Schlussstrich zu ziehen. Mir hat das unheimlich gut getan und das Selbstbewusstsein gestärkt.

So oder so, ich schick' dir mal eine extragroße Kiste Kraft zum Nachtanken ^^
Violine - 15. Jun, 06:15

Wegen der ganz, ganz, ganz schwierigen Person in meiner Familie - u.a. deswegen so schwierig, weil dasjenige nicht auf mich hört - habe ich mich schon bei anderen Familienmitgliedern ausgeheult. Die meisten wollten nicht hören/glauben.
Aber mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Auch anderen in der Familie fällt jetzt auf, wie unglaublich schwierig dieser Mensch und was für Probleme er schafft.

Von daher muss ich einfach nur noch abwarten.

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